Dynamo Dresden verkauft Adventskalender mit falschen Stadt-Wahrzeichen, Manchester United bietet Trikots an, die es noch gar nicht geben dürfte - und der HSV patzt gleich mehrfach. Die grössten Marketing-Pannen im Fussball.
Der Adventskalender gehört zur Vorweihnachtszeit wie der Rasen zum Fussball. Das weiss auch Dynamo Dresden. In seinem Fanshop hat der Ostklub deswegen eine vereinseigene Variante des Adventskalenders angeboten. Darauf abgebildet: Das Vereinslogo und die Stadt Dresden. Zumindest dürfte dies der Plan gewesen sein.
Stattdessen wurde neben der Dresdner Semperoper aber unter anderem der Frankfurter Europaturm platziert.
"Wir haben den Kalender von 'Fanshop Sweets' bezogen, die für zahlreiche Bundesligisten und Zweitligisten Fanartikel herstellen und direkt vertreiben", entschuldigte sich Fanshop-Geschäftsführer Felix Lorenz über das Nachrichtenportal "tag.24": "Das ist in der Produktion leider an uns vorbeigegangen."
Doch Dynamo steht nicht alleine da: Immer wieder unterlaufen Fussballvereinen peinliche Marketing-Pannen:
HSV gleich mehrfach vertreten
Im Winter 2013/14 war im Fanshop-Katalog von Borussia Dortmund eine schwarz-gelbe Tribüne zu sehen. Auf den ersten Blick ein ganz normales Bild feiernder BVB-Anhänger in den Farben des Vereins. Dumm nur, dass Schwarz und Gelb auch die Farben der Stadt München sind - und die gezeigte Szene eine Choreografie von Bayern-Fans war.
Ebenfalls Winter, allerdings im Jahr 2016: Der 1. FC Nürnberg liess unter dem Motto "Von Fans für Fans" die Anhänger einen Weihnachtspullover designen. Das Gewinnermotiv sollte anschliessend im Fanshop verkauft werden.
So weit, so gut - bloss dass der angebliche Sieger-Pulli, der nun angeboten wird, gar kein fankreiertes Produkt ist - im Store des Premier-League-Vereins FC Southampton lässt sich das fast identische Kleidungsstück erwerben.
Wenn schon keine Siegesserie, dann halt eine Pannenserie - in den letzten Monaten kam es gleich zu mehreren Fauxpas beim krisengebeutelten Hamburger SV. So wurde 2015 im Vereinsshop ein Shirt angeboten, das eine Fan-Choreografie zeigte. Es handelte sich dabei aber nicht um die Anhänger der Hanseaten, sondern vielmehr um Fans von Hertha BSC Berlin.
Ungefähr zur selben Zeit machte auf Twitter ein Foto einer Werder-Bremen-Tasse die Runde. Auf dem Boden des Bechers stand geschrieben: "licensed by HSV". Der Erzrivale aus Bremen wird lizensiert von den Hamburgern?
Passt nicht - auch wenn nicht klar ist, ob es sich bei dem Foto um eine Fälschung oder wirklich eine Panne handelt.
Am 7. Februar 2017 spielt Hamburg gegen den 1. FC Köln im DFB-Pokal. Nachdem die Partie im Oktober ausgelost wurde, postete die Social-Media-Abteilung der Hanseaten ein Foto mit beiden Vereinswappen und einem Hamburger Stadion im Hintergrund.
Leider war das aber nicht die HSV-Spielstätte, sondern das Millerntor-Stadion des Lokalrivalen aus St. Pauli. Der Zweitligist konnte sich eine Spitze natürlich nicht verkneifen.
In der vergangenen Transferperiode wechselte Henrikh Mkhitaryan von Borussia Dortmund zu Manchester United. Das Tauziehen um den Spieler dauerte eine gefühlte Ewigkeit.
So viel Geduld schien United allerdings nicht zu haben - noch bevor der Transfer in trockenen Tüchern war, hat man im ManU-Fanstore bereits Trikots mit dem Namen des Armeniers angeboten.
Entweder handelte es sich um eine clevere Strategie, um den Wechsel zu beschleunigen - oder aber es war ein sehr peinliches Merchandise-Missgeschick.
In seiner Antrittsrede beim FC Liverpool sprach Jürgen Klopp - in Anlehnung an "The special one" José Mourinho - davon, "The normal one" zu sein. Der Satz kam bei den Liverpool-Fans gut an. So gut, dass ein Händler die Idee hatte, den Satz ins Deutsche zu übersetzen und auf ein Shirt zu drucken. Leider ging die Übersetzung schief:
Statt "Der Normale" ist auf dem Oberteil "Der normale Ein" in altdeutscher Schrift zu lesen.
Doch vielleicht entwickelt sich nicht jede Merchandise-Panne auch zum Ladenhüter. Das Klopp-Shirt hat zumindest das Potential zum Marketing-Hit. Und auch der Dresden-Adventskalender ist seit längerem ausverkauft.
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