Nach dem Eklat im Anschluss an das Wiener Derby vor gut einer Woche wird Rapid mit einem Punktabzug auf Bewährung bestraft. Ausserdem sind zahlreiche Spieler im Saisonendspurt gesperrt. Rapid hat bereits auf die Sperren reagiert.
Nach den beleidigenden und homophoben Äusserungen im Anschluss an das Stadtderby gegen Austria Wien sind gegen Rapid Wien und die beteiligten Akteure um den Ex-Schalker Guido Burgstaller umfangreiche Strafen ausgesprochen worden. Demnach erhält Rapid einen Abzug von drei Punkten. Die Strafe ist allerdings bis 2026 auf Bewährung ausgesetzt. Das teilte die Liga mit.
"Die Österreichische Fussball-Bundesliga bekennt sich zum Kampf gegen Diskriminierung jeder Art", hiess es in einer Mitteilung. "Die Inhalte der Videos stehen in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fussball insgesamt und die Bundesliga im Speziellen stehen. Sowohl der SK Rapid als auch die Spieler haben glaubhaft dargelegt, dass ihnen die Vorkommnisse sehr leidtun", hiess es weiter.
Ausserdem verhängte der Senat 1 der österreichischen Bundesliga Sperren gegen mehrere Spieler und Funktionäre. Geschäftsführer Steffen Hofmann erhielt eine Funktionssperre von zwei Monaten, Co-Trainer Stefan Kulovits muss dem Spielbetrieb sogar drei Monate fernbleiben. Jeweils ein Monat ist davon zur Bewährung ausgesetzt.
Fünf Rapid-Spieler gesperrt
Fünf Tage vor der entscheidenden Partie bei Austria Klagenfurt am letzten Hauptrundenspieltag muss Rapid zudem auf gleich fünf beteiligte Spieler verzichten. Burgstaller und der im Sommer zu Werder Bremen wechselnde Marco Grüll wurden wegen Diskriminierung für drei Spiele gesperrt, Thorsten Schick muss zwei Partien zuschauen. Drei weitere Spiele auf Bewährung bis 2026 kommen jeweils hinzu.
Innenverteidiger Maximilian Hofmann und Torwart Niklas Hedl bekamen wegen der Verletzung des Fairplay-Gedankens Sperren von jeweils einer Partie sowie einer weiteren auf Bewährung. Alle beteiligten Akteure müssen zudem innerhalb eines Jahres an drei Workshops in Schulen zum Thema Diskriminierung teilnehmen.
Rapid Wien legt Protest ein
Der Klub kündigte am Dienstag an, gegen die Sperren Protest einzulegen. "Da die Entschuldigungen der beteiligten Akteure sowie der Massnahmenkatalog nach den Geschehnissen im Derby vom Senat anerkannt wurden, werden wir gegen die unbedingten Sperren Protest einlegen", sagte Präsident Alexander Wrabetz auf einer Pressekonferenz. Vor diesem Hintergrund fühle sich der Klub übermässig bestraft.
Der 63-Jährige verglich die Situation mit einem ähnlichen Vorfall bei Paris St. Germain aus dem September 2023. Damals waren ein Quartett des französischen Meisters um die ehemaligen Bundesligaprofis Ousmane Dembélé, Achraf Hakimi und Randal Kolo Muani nach homophoben Gesängen lediglich mit einem Spiel Sperre auf Bewährung belegt worden.
Rapid hatte den Stadtrivalen Austria am 25. Februar zum ersten Mal seit 2019 bezwungen (3:0). Anschliessend liess sich das Team von Trainer Robert Klauss vor den heimischen Fans ausgiebig feiern - und leistete sich gleich mehrere Verfehlungen, wie zahlreiche Videoaufnahmen dokumentieren. Unter anderem hatte Geschäftsführer Hofmann die Gäste über ein Megafon beschimpft, die Mannschaft um Burgstaller hatte homophobe Gesänge angestimmt. (SID/lh)
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