Zlatan Ibrahimovic ist einer der grössten Stürmer-Stars aller Zeiten und bekommt nun mit "I am Zlatan" seinen eigenen Film. In dem biografischen Werk wird sein Weg von Rosengard zum Fussballprofi nachgezeichnet, der alles andere als glatt verläuft.
"Er ist noch ein Welpe und kein Löwe." Dieses knallharte Urteil fällt Ex-Juve-Pate Luciano Moggi über niemand Geringeren als
Es ist nur einer von vielen Widerständen, die der schwedische Stürmer im Lauf seiner Karriere überwinden musste. Deren Anfänge werden im Biografie-Film "I am Zlatan" von Regisseur Jens Sjögren dargestellt.
Aufgewachsen in einem der grössten schwedischen Problemviertel Malmö Rosengard muss sich der junge Zlatan schon früh beweisen. Zwischen tristen Plattenbauten und in einem spannungsgeladenen sozialen Umfeld ist sein Talent früh unstrittig, aber sein trotziges Verhalten und die Vorurteile durch seine Herkunft verhindern den glatten Durchmarsch. Die Schule und ein zerrüttetes Elternhaus machen dem jungen Kicker, gespielt von Dominic Andersson Bajraktari, das Leben zusätzlich schwer.
Temperament macht jungem Zlatan zu schaffen
Auch auf dem Fussballplatz läuft es nicht direkt rund, unter anderem weil sein Temperament dem jungen Kicker regelmässig im Weg steht und auch vor Mitschülern und Mitspielern nicht Halt macht. Immer wieder werden pädagogische Massnahmen angewandt, um ihn auf die richtige Bahn zu lenken, doch scheinbar verpufft der Grossteil davon wirkungslos.
Stattdessen wandelt Zlatan als Teenager, gespielt von Granit Rushiti, auf dem schmalen Grat zwischen professioneller Fussballkarriere und krimineller Laufbahn. Selbst als er im Nachwuchs von Malmö FF spielt, ist im Film noch lange nicht klar, ob es auch wirklich zum Profi reicht. Es gibt sogar eine Petition innerhalb des Teams, die seinen Ausschluss aus der Mannschaft fordert. Aber zuvor hat er einem Trainer erklärt, dass er der beste Spieler der Welt werden wolle, nur um dann beim Lauftraining einen Teil der Strecke mit dem Bus zu nehmen.
Mino Raiola wird zum Ersatzvater
Und doch schafft Zlatan den Sprung zu Ajax, wo er dann auf Raiola trifft, der schnell für ihn eine Art (Ersatz-)Vaterfigur wird. Der Berater fordert mehr Trainingseifer und Ehrgeiz vom exzentrischen Stürmer-Talent, das bei Ajax nicht wirklich zufrieden ist. Nach dem Treffen mit Moggi und dessen deutlicher Aussage, scheint Zlatans Traum bereits geplatzt zu sein. Aber ein Zaubertor im Ajax-Dress lässt Juventus doch noch zugreifen und der Junge aus Rosengard wird zum Weltstar, der auch heute noch, mit 40 Jahren, Höchstleistungen abliefert.
"I am Zlatan" zeichnet dabei seine Anfänge nach, ohne sich dabei komplett in Pathos und Ehrfurcht zu verfangen. Es ist ein relativ realistischer Blick auf das Leben eines Einwandererkindes in den 90er Jahren in Europa. Und doch bleibt die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, eine Dokumentation über das schillernde Leben von Ibrahimovic zu machen.
Anhand von originalen Aufnahmen und persönlichen Rückblicken in Interviewform könnte sich der besondere Weg des Schwedens noch besser nachzeichnen lassen. Doch da sein Name in weiten Teilen der Welt bekannt ist, dürfte auch "I am Zlatan" ein Erfolg werden, selbst wenn nicht immer klar ist, was nun Fiktion und Realität war.
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