Mittlerweile sind mehr als fünf Jahre vergangen, seitdem der Suizidversuch des ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichters Babak Rafati den deutschen Fussball erschütterte. Nun erzählt dieser eine neue Anekdote zur Zeit nach dem Vorfall - der Hauptakteur: Bastian Schweinsteiger.

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Dass Bastian Schweinsteiger einen besonderen Platz in den Geschichtsbüchern des deutschen Fussballs einnimmt, dürften spätestens seit dem WM-Triumph 2014 mit ihm als Anführer auf dem Platz nur noch wenige bestreiten.

2011: Rafati überlebt Suizidversuch

Doch auch abseits des Rasens zeigte der 32-jährige Spieler von Manchester United in der Vergangenheit immer wieder Grösse. Den neuesten Beweis hierfür lieferte nun der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati gegenüber dem Schweizer "Blick".

Rafati hatte im November 2011 vor einem Bundesligaspiel einen Suizidversuch in einem Kölner Hotel begangen. Der heute 46-Jährige überlebte. Grund für die Verzweiflungstat waren Depressionen aufgrund des enormen Drucks im Schiedsrichterwesen.

Nach seinem Rücktritt hätten sich zahlreiche seiner Schiedsrichter-Kollegen bei ihm gemeldet, um ihm Trost zu spenden. Wie Rafati nun erzählte, habe sich damals aber auch Schweinsteiger mit einem Brief an ihn gewendet. Dieser war zu dem Zeitpunkt noch für den FC Bayern München aktiv.

Babak Rafati: "Hat mich sehr berührt"

"Das war eine wahnsinnig grosse menschliche Geste", wird Rafati nun im "Blick" zitiert. "Bastian Schweinsteiger schrieb mir einen Brief, was mich sehr berührt hat. Da war null Berechnung dabei, er wusste ja, dass ich nach diesem Vorfall nie mehr pfeifen kann", so Rafati weiter.

Der zu diesem Zeitpunkt 27-jährige Bayern-Profi habe ihm Mut für sein weiteres Leben gemacht. Aus dem Schreiben an ihn selbst zitierte Rafati: "Herr Rafati, im Leben fällt man oft. Man muss einmal öfter aufstehen. Ich wünsche Ihnen alles Gute."

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 08 00/ 11 10 - 111 (Deutschland), 142 (Österreich), 143 (Schweiz).

(fte)

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