Wie geht es weiter für Bastian Schweinsteiger? Der Vertrag des Weltmeisters von 2014 beim MLS-Klub Chicago Fire läuft zum Ende des Jahres aus. Noch ist nicht klar, ob er verlängert wird. Das sind seine möglichen Optionen.

Mehr News zum Thema Fussball

Noch nicht einmal sieben Monate spielt Bastian Schweinsteiger in der amerikanischen Major Soccer League (MLS) für Chicago Fire. Gleich in seiner Debüt-Saison erreichte er mit Chicago die Playoffs um die Meisterschaft. In der Nacht zu Donnerstag geht es dort zum Auftakt gegen die New York Red Bulls.

Vertrag von Schweinsteiger läuft aus

Doch nach nur einer Saison könnte das Abenteuer MLS für Schweinsteiger bereits wieder zu Ende sein. Der Vertrag des Weltmeisters läuft nur noch bis zum Ende des Jahres, dann endet die Saison in der MLS.

Laut "transfermarkt.de" haben sowohl Chicago als auch Schweinsteiger selbst eine Option, den auslaufenden Kontrakt zu verlängern. Doch ob es zu einer Verlängerung kommt, ist derzeit völlig offen.

Jetzt hat sich Schweinsteiger selbst zu Wort gemeldet. Im "Eurosport"-Interview sagte er: "Ich habe erstmal nur für ein Jahr unterschrieben, weil ich sehen wollte, wie alles ist."

Der Weltmeister von 2014 war im März dieses Jahres vom englischen Klub Manchster United in die Vereinigten Staaten gewechselt, nachdem er unter United-Trainer José Mourinho kaum noch eine Rolle gespielt hatte.

Zu seiner Vertragssituation bei Chicago Fire sagte Schweinsteiger: "Stand der Dinge ist, dass ich noch diesen Vertrag habe, aber ich habe noch nichts anderes und bin für alles offen. So kann man das, glaube ich, formulieren. Und dann wird man sehen, was passiert."

Karriereende möglich

Denkt Schweinsteiger möglicherweise sogar ans Karriereende? Völlig absurd ist das nicht. Sein langjähriger Weggefährte beim FC Bayern Philipp Lahm hing 2017 seine Fussballschuhe mit 33 Jahren an den Nagel - Schweinsteiger ist gleich alt.

Im Sommer heirateten Bastian Schweinsteiger und Ana Ivanovic in Venedig. Die ehemalige Weltranglistenerste im Tennis beendete ihre Karriere bereits Ende des vergangenen Jahres - mit 29 Jahren. Aktuell kursieren Gerüchte um eine mögliche Schwangerschaft der Serbin. Möglich wäre also, dass das Ehepaar sich in Zukunft voll auf die Familiengründung konzentrieren will.

Zu einem möglichen Karrieende passen auch Meldungen, die Schweinsteiger als ARD-Experten für die WM 2018 in Russland ins Gespräch bringen. Damit würde er die Nachfolge von Mehmet Scholl antreten.

Während der WM wäre ein solches Engagement wohl auch mit Vertrag in Chicago kein Problem, die Ligen in Europa und der USA pausiert zu diesem Zeitpunkt. Allerdings ist zweifelhaft, ob die ARD nicht doch eher langfristigen Ersatz für Scholl sucht. Das wäre für Schweinsteiger neben seiner aktiven Karriere in den USA kaum zu stemmen.

Oder landet er am Ende doch wieder in der Bundesliga? Vor seinem Wechsel in die USA gab es Gerüchte um eine Rückkehr des Ex-DFB-Kapitäns nach Deutschland. Borussia Mönchengladbach soll Interesse gezeigt haben, auch wenn Gladbachs Sportdirektor Max Eberl dies damals dementierte.

Doch Schweinsteiger selbst beteuerte, in der Bundesliga für keinen anderen Verein als den FC Bayern spielen zu wollen.

Rummenigge hält Schweinsteiger Tür offen

Kehrt er also nach München zurück? Als Spieler mit Sicherheit nicht. Klubchef Karl-Heinz Rummenigge hatte im Vorjahr eine Rückholaktion ausgeschlossen.

Dennoch ist beim FC Bayern immer ein Platz für ihn frei. Ex-Kapitän Lahm, der zwischendurch selbst mit dem Posten des Sportvorstandes geliebäugelt hatte, sagte: "Es ist wichtig, verdiente Spieler einzubinden. Einer wie er wäre prädestiniert, im Verein zu arbeiten, er kennt alles und jeden."

Und Rummenigge betonte: "Sollte er in Zukunft irgendwann einmal den Wunsch äussern, in anderer Funktion zurückkehren zu wollen, dann werden wir das mit ihm besprechen."

Beim FC Bayern sind jedoch nach der Installierung von Hasan Salihamidzic als Sportdirektor alle führenden Positionen besetzt. Fraglich, ob Schweinsteiger ins zweite Glied rückt.

Doch vorerst steht das Sportliche im Vordergrund. Denn die Premieren-Saison in Chicago hat eines gezeigt: Wenn Schweinsteiger fit ist, kann er der Mannschaft weiterhelfen, sie mit seiner Erfahrung führen - vielleicht sogar zum Titel. Wenn er diesen am Ende des Jahres gewinnen sollte, hätte er sich auch in den USA ein Denkmal gesetzt und könnte ruhigen Gewissens ein neues Kapitel aufschlagen.




JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.