- Bayern-Leihspieler Malik Tillmann hat im schottischen Pokal für einen Eklat gesorgt.
- Der 20-Jährige, der aktuell für die Glasgow Rangers aufläuft, hatte bei einem Tor eine gängige Fairplay-Regel auf das Übelste missachtet und damit einen Tumult ausgelöst.
- Das Eingreifen des Rangers-Trainers verhinderte Schlimmeres.
Malik Tillmann steht eigentlich in den Diensten des FC Bayern, ist seit dem Sommer 2022 jedoch an die Glasgow Rangers ausgeliehen. Dort hat der 20-Jährige nun für einen Fairplay-Eklat gesorgt.
Im Pokalspiel der Rangers gegen Partick Thistle geht Tillmann Mitte der zweiten Halbzeit zu Boden, muss kurz behandelt werden. Die Rangers spielen den Ball, wie in solchen Situationen üblich, ins Aus, um nicht in Unterzahl weiterspielen zu müssen.
Nach Tillmanns Behandlungspause wirft Thistle ein, mit der Intention den Ball wieder lang in die Rangers-Hälfte zu bringen und so dem Gegner die Möglichkeit eines neuen Spielaufbaus aus der eigenen Hälfte heraus zu geben. Mit wem Thistle-Verteidiger Kevin Holt im Moment der Ballannahme nach dem Einwurf jedoch nicht rechnet, ist Malik Tillmann.
Der zieht nämlich zum Sprint an, setzt Holt unter Druck, erobert den Ball und läuft fast unbedrängt auf das Tor zu. Nach einem kurzen Dribbling schliesst Tillmann schliesslich zum 2:1 ab.
Rudelbildung nach Fairness-Verstoss
Die Reaktion der Partick-Spieler folgt prompt. Tillmann wird zu Boden geschubst, es kommt zu einer Rudelbildung. Das Urteil ist klar: Tillmann hat mit seiner Aktion Fairplay mit Füssen getreten. Die Spieler können sich kaum mehr beruhigen.
Rangers-Trainer Michael Beale behält einen klaren Kopf. Er ruft seine Spieler zu sich und macht ihnen klar, was nun zu tun ist: Sie müssen Partick durchlaufen und ein Tor erzielen lassen, um den vorhergegangenen Spielstand wieder herzustellen. Tillmann selbst wirkt genervt von der Entscheidung seines Trainers, doch die Mannschaft trägt Beales Entscheidung mit und Scott Tiffany darf unbedrängt das 2:2 erzielen.
In der 86. Minute erzielt schliesslich James Sands den Siegtreffer für die Rangers, die damit ins Viertelfinale des Pokals einziehen.
Laut Beale sei Tillmanns Aktion ein grosses Missverständnis gewesen. "Malik verletzte sich, ging raus und sah nicht, dass der Ball extra ins Aus gespielt wurde. Er hat nicht gesehen, dass Partick uns den Ball zurückgeben wollte", erklärte der Rangers-Trainer nach dem Spiel laut "Sport1.de". Es sei daher die richtige Entscheidung gewesen, den Gegner den Ausgleich erzielen zu lassen. "Wir wollen das Beste für das Spiel und ich fand es nicht richtig, ein Spiel auf diese Weise zu gewinnen. Nicht zu Hause, nicht gegen Partick Thistle und nicht im Pokal. Es war das Richtige für den Fussball und die Einhaltung der Standards dieses Fussballvereins." (ska)
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