Ein gelöschter Tweet kommt Manchester Citys Stürmer Bernardo Silva teuer zu stehen. Der englische Fussball-Verband sperrt den Portugiesen für ein Spiel. Und Silva bezahlt zudem eine Geldstrafe.

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Angreifer Bernardo Silva von Meister Manchester City ist wegen eines im September veröffentlichten Tweets knapp zwei Monate darauf vom englischen Fussball-Verband FA für ein Spiel gesperrt worden. Zudem verhängte der Verband gegen den 25-Jährigen eine Geldstrafe von umgerechnet 58.300 Euro.

Vergleich Benjamin Mendys mit Werbefigur für Erdnüsse

Silva hatte einen Tweet veröffentlicht, in dem er seinen französischen Teamkollegen Benjamin Mendy mit einem schwarzen Werbe-Charakter verglich.

In dem inzwischen gelöschten Tweet zeigte Silva ein Foto eines jungen Mendy neben einem Bild der Figur, die die spanische Schokoladen-Erdnussmarke Conguitos repräsentiert.

Weder die Einlassungen von Manchesters Trainer Pep Guardiola noch von Mendy selbst verhinderten Silvas Bestrafung.

Guardiola hatte Silva als "eine aussergewöhnliche Person" bezeichnet und seinen Spieler "einen der nettesten Menschen", die ihm je begegnet seien, genannt. "Wie er behandelt wird, enttäuscht mich. Er ist kein Rassist. Mendy ist wie ein Bruder für ihn", unterstrich Guardiola in einem Gespräch mit Sky Sports.

Benjamin Mendy kennt Bernardo Silva seit vielen Jahren

Auch Mendy lieferte in seiner ersten Reaktion auf Twitter der FA keinerlei Anlass, gegen Silva vorzugehen. Beide Spieler kennen sich seit 2014 aus der französischen Ligue 1, wurden 2016 in Monaco Teamkollegen und wechselten ein Jahr später gemeinsam zu Manchester City.

Timoué Bakayoko spielte mit beiden in Monaco zusammen. Der vom FC Chelsea derzeit wieder ins Fürstentum verliehene Mittelfeldspieler hatte in einem Interview mit Eurosport betont, wie nahe sich beide Spieler stünden: "Ich bin schockiert, dass der Tweet von Bernardo Silva solche Wellen geschlagen hat. Es ist eine Schande, sie dafür zu bestrafen. Ich habe sie drei Jahre lang jeden Tag gesehen, ich kenne ihre Beziehung. Sie machen gerne Witze übereinander."

Bernardo Silva hat nur einen Freund gefoppt

Enttäuscht hatte Silva bereits den Beginn der verbandsseitigen Ermittlungen gegen seine Person kommentiert: "Man kann heutzutage nicht einmal mehr mit einem Freund scherzen."

Es gab keine Anhörung, nachdem Silva die Anklage wegen Fehlverhaltens zugelassen hatte.

"Der Spieler selbst hatte nicht die Absicht, den Post als beleidigend oder in irgendeiner Weise rassistisch zu betrachten", heisst es im Bericht der FA-Kommission. (hau/AFP)

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