Juventus Turins Traum vom Champions-League-Sieg 2019/20 endet überraschend früh im Achtelfinale gegen Aussenseiter Olympique Lyon. Am Tag danach entlässt der italienische Rekordmeister seinen Trainer. Offen ist zudem, ob Cristiano Ronaldo bleibt.
Als die Titelmission in der Königsklasse gescheitert war, platzte der ganze Frust aus
Sein Doppelpack im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League genügte Juventus Turin nicht für den Sprung ins Finalturnier in Lissabon, Trainer Maurizio Sarri kostete das Aus den Job, doch das bestimmende Thema war zunächst ein anderes.
Geht Cristiano Ronaldo nach nur zwei Jahren wieder?
Die Zukunft des fünfmaligen Weltfussballers scheint nach dem erneuten Ausscheiden des italienischen Serienmeisters offener denn je. "Wenn man von Ronaldo absieht, was bleibt von Juve übrig? Eine langsame und ungenaue Mannschaft, die nie wirklich gefährlich wird", schrieb der "Corriere della Sera" nach dem 2:1 (1:1) gegen Olympique Lyon. Und womöglich ist genau das der Grund, weshalb sich die Wege nach zwei Jahren bereits wieder trennen könnten.
Klar ist: Titel auf der europäischen Bühne stehen für Ronaldo, der 2018 mit grossen Erwartungen in Turin empfangen wurde, über allem. Weil der Traum mit Juventus nach dem Viertelfinalaus im vergangenen Jahr nun erneut geplatzt ist, wird in italienischen Medien über einen vorzeitigen Abschied spekuliert. Ronaldo steht im Herbst seiner Karriere am Scheideweg, sein Vertrag läuft noch bis 2022.
Wie schon vor zwei Jahren wird wieder Paris St. Germain mit
Juve-Boss Agnelli: "Ronaldo bleibt einer unserer Eckpfeiler"
Nach der Enttäuschung am Freitagabend sprachen nur die anderen. Juve-Präsident Andrea Agnelli wollte von den Spekulationen jedenfalls nichts wissen und beteuerte, er sei überzeugt, "dass Ronaldo bleiben will. Er ist ein Eckpfeiler unserer Mannschaft."
Wie wichtig der fünfmalige Champions-League-Gewinner selbst im Alter von 35 Jahren noch ist, zeigte er auch gegen Lyon. Per Handelfmeter (43.) und Traumtor (60.) hielt er die Hoffnungen der Alten Dame lange am Leben.
Doch ein "Phänomen wie Ronaldo genügt Juve nicht", schrieb die "Gazzetta dello Sport". "Es ist, als ob Ronaldos Kraft die Energie der Teamkollegen geschluckt hätte", kommentierte "La Repubblica".
Felix Zwayer verhängt zweifelhaften Strafstoss
Ein vom deutschen Schiedsrichter Felix Zwayer gegebener umstrittener Foulelfmeter brachte Lyon das wichtige Auswärtstor. Memphis Depay verwandelte (12.) - und hinterliess damit zahlreiche Fragen in Turin.
Eine davon beantwortete der Klub bereits am Samstagmittag. Juventus gab die Trennung bekannt und dankte Sarri in einem knappen Statement für die Zusammenarbeit.
Trainer-Kandidaten Zidane, Pochettino und Inzaghi
Als mögliche Nachfolger nennt die "Gazzetta dello Sport"
Für Juventus fällt das Saisonfazit trotz der neunten nationalen Meisterschaft in Folge enttäuschend aus. Unabhängig von der neuen Person auf der Trainerbank wird Juventus im nächsten Jahr einen neuen Anlauf in der Champions League nehmen - dann aber womöglich ohne Ronaldo. (AFP/hau)
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