Als Portugals Fussball-Ikone Cristiano Ronaldo ein Video seines 2005 verstorbenen Vaters aus dem EM-Sommer 2004 sieht, bricht er im britischen Frühstücksfernsehen in Tränen aus. Der Grund dafür verstört jedoch.
Cristiano Ronaldo ist ein Erfolgsmensch, einer der besten Fussballer der Welt, vielfach ausgezeichnet. Die Fussballfans weltweit kennen ihn nicht nur wegen seiner Erfolge und seiner Tore, sondern auch aufgrund seiner Neigung zu martialischen Posen, gerne auch oben ohne.
In der britischen Show "Good Morning, Britain" offenbarte der 34-Jährige nun eine andere Seite: Millionen von TV-Zuschauern sahen einen der grössten Heroen des Fussballsports in Tränen ausbrechen.
Der Grund für den plötzlichen und unerwarteten Gefühlsausbruch waren Bilder von
Sie zeigen José Dinis Aveiro in einem Video des norwegischen Fernsehens. Ronaldos Vater ist damals 52 Jahre alt und freut sich in einem Interview mit dem norwegischen Fernsehen auf das EM-Finale in Lissabon.
Er äussert sich stolz darüber, dass sein begabter Filius, dessen Stern im Verlaufe des Turniers auf heimischem Boden aufgegangen ist, mitspielt. Ronaldo ist damals erst 19 Jahre alt, und die unerwartet frechen Griechen stiebitzen dem Gastgeber durch einen 1:0-Sieg die im ganzen Land erwartete Trophäe.
Cristiano Ronaldos Mutter wollte ihn abtreiben
Ronaldos Vater, der zeitlebens zu viel Alkohol getrunken hat, stirbt im Jahr darauf - 24 Tage vor seinem 52. Geburtstag - an Leber- und Nierenversagen. Sein Sohn holt erst 2016 gegen Frankreich den EM-Titel. Schon im Jahr davor ist eine Kino-Doku zu ihm erschienen, in der seine Mutter Maria Dolores zugibt, sie habe Cristiano abtreiben wollen. "Du wolltest nicht, dass ich geboren werde", sagt ihr der berühmte Sohn. "Aber nun siehst du, dass ich euch allen helfe."
Nur seinem Vater konnte er nicht mehr helfen. "Die Nummer eins zu sein, und er sieht es nicht", schluchzte das Aushängeschild der portugiesischen Nationalmannschaft und Juventus Turins in der Sondersendung "Cristiano Ronaldo meets Piers Morgan". Erst wischte sich Ronaldo seine Tränen mit dem linken Arm weg, ehe er zu einem Taschentuch griff.
"Sorry", presste er heraus, ehe Morgan einwarf: "Er hat nie gesehen, wie Sie zum Star wurden." Ronaldo wäre es wichtig gewesen, seinem Vater seine Trophäen zu präsentieren: "Meine Familie erlebt es mit, meine Mutter, meine Brüder, sogar mein ältester Sohn. Mein Vater erlebte nichts davon."
Cristiano Ronaldo: "Wenn mein Vater trank, war er immer lustig"
Der Vater, der andererseits für Ronaldo nie eine echte Vaterfigur war: "Ich kannte ihn nie wirklich hundertprozentig", gab Ronaldo zu, als er sich wieder etwas gefangen hat. "Er war immer betrunken." Er sei dann zwar "immer lustig" gewesen, doch er habe "nie mit ihm ein normales Gespräch führen können."
Ronaldo belastet, nie erfahren zu haben, warum sein Vater trank. "Womöglich war er frustriert von seinem Leben." Wie viel besser geht es da seinem Sohn - ohne, dass es der Vater erleben darf.
Ronaldo beweist Herz
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