Wegen einer umstrittenen Millimeter-Entscheidung verpasst Liverpool den Derbysieg gegen Everton. Beim FC Chelsea jubeln Timo Werner und Kai Havertz über ihre ersten Treffer, verspielen aber den Sieg. Pep Guardiola schlägt seinen früheren Co-Trainer Mikel Arteta.

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Eine umstrittene Abseitsentscheidung und ein spätes Gegentor haben bei den deutschen Premier-League-Stars am Samstag für Frust gesorgt. Trainer Jürgen Klopp kam mit Meister FC Liverpool im Lokalderby beim FC Everton nur zu einem 2:2 (1:1), weil das vermeintliche Siegtor der Reds nicht zählte. Timo Werner und Kai Havertz erzielten ihre ersten Ligatore für den FC Chelsea, der beim 3:3 (2:1) gegen den FC Southampton kurz vor Schluss aber den Sieg verspielte.

Liverpool fordert Erklärung für Abseitsentscheidung

"Ich habe kein Abseits gesehen", sagte Liverpool-Coach Klopp sichtbar angefressen beim Sender BT Sport. "Vielleicht kann es mir irgendwer erklären." Jordan Henderson hatte in der Nachspielzeit getroffen, doch der Videoschiedsrichter sah Sadio Mané bei der Ballabgabe im Abseits - eine diskussionswürdige Entscheidung. Dem Sender Sky Sports zufolge hat Liverpool von der Premier League eine Erklärung gefordert.

Zuvor hatten sich die Reds und die Toffees im Goodison Park ein unterhaltsames, offensives Merseyside-Derby geliefert. Liverpool ging zweimal in Führung - durch Mané (3. Minute) und durch Mohamed Salah (72.), der sein 100. Pflichtspieltor für die Reds erzielte. Everton kam durch Michael Keane (19.) - nach Vorlage des Ex-Bayern James Rodriguez - und Dominic Calvert-Lewin (81.) jeweils zum Ausgleich.

Die Toffees bleiben ungeschlagener Tabellenführer, warten aber nun seit einem Jahrzehnt auf einen Derbysieg. Zuletzt hatte Everton in der Liga auf den Tag genau vor zehn Jahren gegen Liverpool gewonnen.

Am Ende spielte das Team des früheren Bayern-Trainers Carlo Ancelotti in Unterzahl, weil Richarlison für ein hartes Foul an Thiago Rot sah. Ob sich Thiago dabei verletzte, soll eine Untersuchung zeigen. Auch das Ausmass der Verletzung von Virgil Van Dijk, der nach hartem Einsteigen von Everton-Keeper Jordan Pickford früh vom Platz musste, war zunächst unklar. "Es sieht nicht gut aus", sagte Klopp.

Torwart Patzer beim FC Chelsea - Lob für Werner

Enttäuschte Gesichter auch an der Stamford Bridge: Werners Doppelpack (43./57.) und ein Tor von Havertz (59.) reichten nicht zum Sieg, weil die Chelsea-Abwehr schwächelte. Torwart Kepa trug mit seinen Patzern besonders dazu bei. Danny Ings (43.), Che Adams (57.) und schliesslich der Ex-Gladbacher Jannik Vestergaard (90.+2) trafen für die Saints.

Southampton-Trainer Ralph Hasenhüttl, der Werner bei RB Leipzig trainiert hatte, lobte seinen ehemaligen Schützling. "Ich freue mich sehr, dass Timo in England spielt", sagte Hasenhüttl. "Er ist fantastisch für die Fans. Aber es ist gut, dass wir einen Punkt mitgenommen haben, sonst würde ich mich nicht so für ihn freuen."

Am Abend gewann Pep Guardiola mit Manchester City das Duell gegen seinen früheren Co-Trainer Mikel Arteta, der inzwischen Chefcoach des FC Arsenal ist. City setzte sich zuhause knapp mit 1:0 (1:0) gegen die Londoner durch. Raheem Sterling (23.) schoss den Siegtreffer. (dpa/smr)  © dpa

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