Weil sie bei den Olympischen Spielen in Paris Drohnen eingesetzt hatten, um die Gegnerinnen auszuspionieren, sind Bev Priestman und zwei ihrer Assistenten nun schlussendlich entlassen worden. Das teilte der Verband mit.
Die bei den Olympischen Sommerspielen in Paris suspendierte Nationaltrainerin Bev Priestman wird nicht zu Kanadas Fussballerinnnen zurückkehren. Die 38-Jährige und zwei ihrer Assistenten seien praktisch entlassen worden, teilte Canada Soccer mit. Das Trio war wegen eines Drohnenskandals in der französischen Hauptstadt suspendiert worden und wurde vom Fussball-Weltverband FIFA für ein Jahr gesperrt. "Die Suche nach einem neuen Cheftrainer für die Frauen-Nationalmannschaft wird in Kürze beginnen", hiess es in dem Statement von Canada Soccer.
Priestman hatte die Drohne angeordnet
Am Dienstag veröffentlichte der kanadische Verband eine unabhängige externe Untersuchung über die Vorfälle bei den Sommerspielen. Es wurde detailliert festgestellt, dass Priestman und Co-Trainerin Jasmine Mander die Handlungen des Assistenten Joey Lombardi, der eine Drohne während einer für die Öffentlichkeit geschlossenen neuseeländischen Trainingseinheit fliegen liess, angeordnet, genehmigt und gebilligt hätten. Dies hatte sich vor Kanadas erstem Spiel, das mit 2:1 gegen Neuseeland gewonnen wurde, ereignet. Die Untersuchung, die von einer Anwältin aus Toronto durchgeführt wurde, ergab allerdings, dass Kanadas Spielerinnen keine Drohnenaufnahmen gesehen hätten.
"Die Ergebnisse des unabhängigen Untersuchungsbeauftragten zeigen, dass der Drohnenvorfall in Paris ein Symptom für eine inakzeptable Kultur und unzureichende Aufsicht innerhalb der Nationalmannschaften war", sagte Kevin Blue, Geschäftsführer des kanadischen Verbandes. Man wolle nun den kanadischen Fussball in jeder Hinsicht verbessern. Ausserdem ergab die Untersuchung, dass beim Gold-Triumph der kanadischen Fussballerinnen 2021 in Tokio keine Beweise für eine Überwachung vorlagen. (sid/bearbeitet von ska)
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