Chelsea-Verteidiger Antonio Rüdiger ist am Sonntag während eines Premier-League-Spiels rassistisch beleidigt worden. Noch in der Nacht zu Montag meldete sich der deutsche Nationalspieler bei Twitter zu Wort.
Der FC Chelsea hat das London-Derby bei den Tottenham Hotspur am Sonntag mit 2:0 für sich entschieden. Der Sieg der Blues in der höchsten Fussball-Klasse Englands rückte allerdings schnell in den Hintergrund. Antonio Rüdiger, deutscher Nationalspieler und Chelsea-Verteidiger, wurde während des Spiels laut eigener Aussage rassistisch beleidigt.
Demnach sei
Premier League: Chelsea-Verteidiger Antonio Rüdiger rassistisch beleidigt
Auslöser der rassistischen Beleidigungen gegenüber Rüdiger war eine Rote Karte von Tottenham-Profi Heung-min Son gewesen. Nach einem Zweikampf in der 62. Spielminute zwischen Rüdiger und Son trat der am Boden liegende Südkoreaner nach Rüdiger.
Obwohl Rüdiger nur leicht berührt wurde, ging er zu Boden. Nach Überprüfung der TV-Bilder sah Son dennoch zurecht die Ampelkarte. Fortan war Rüdiger das Hass-Objekt der gegnerischen Fans.
Der Schiedsrichter der Partie, Anthony Taylor, veranlasste in den Folge-Minuten drei Stadion-Durchsagen. Bei weiteren Vergehen hätte es sogar einen Spielabbruch geben können.
Deutscher Nationalspieler äussert sich bei Twitter
Der deutsche Nationalspieler äusserte sich noch in der Nacht zu Montag zu den Vorfällen. "Es ist wirklich traurig, Rassismus erneut in einem Fussball-Spiel zu sehen, doch ich denke, dass es sehr wichtig ist, darüber in der Öffentlichkeit zu sprechen. Wenn nicht, wird es in ein paar Tagen wieder vergessen (wie immer)", schrieb der 26-Jährige bei Twitter.
Und weiter: "In so einem modernen Stadion mit Dutzenden von TV- und Sicherheitskameras muss es möglich sein, die Täter zu finden und sie danach zu bestrafen. (...) Es ist eine Schande, dass es 2019 immer noch Rassismus gibt. Wann hört dieser Unsinn auf?"
Rüdiger: "Das sind Dinge, die man nicht tolerieren darf"
Rüdigers Trainer, Frank Lampard, hat ebenfalls eine deutliche Meinung. "Man weiss, dass es ein Protokoll gibt, das über diese Vorfälle berichtet und das ist natürlich ein positiver Schritt, aber natürlich bräuchten wir in einer perfekten Welt dieses Protokoll überhaupt nicht. Wenn das alles wahr ist und so passiert ist, müssen die Strafen sehr hart sein", sagte Lampard auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Lampards Gegenüber, Star-Trainer José Mourinho, schloss sich an: "Das ist etwas, was mich wirklich traurig macht. Ich hasse Rassismus im Fussball und ich hasse Rassismus in der Gesellschaft. Ich bin sehr enttäuscht, dass diese Dinge immer noch passieren", so der Tottenham-Coach.
Rüdiger hatte erst kürzlich eine strikte Reaktion auf Rassismus gefordert. Er sei "der Erste, der herausgeht (den Platz verlässt, Anm. d. Red.). Ich mache das! Ich habe keine Furcht vor den Konsequenzen", sagte er der "Bild". "Das sind Dinge, die man nicht tolerieren darf. Ich bin ein Mensch wie jeder andere auch, nur mit ein paar Pigmenten mehr."
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