Einst war er eine grosse Nachwuchshoffnung beim FC Barcelona. Heute bangt Gerard Deulofeu um seine Karriere. Seit über einem Jahr ist der mittlerweile fast 30-Jährige nun verletzt.
Am 29. Oktober 2011 stand ein 17-jähriges Stürmertalent erstmals für den damals noch grossen FC Barcelona, der wenige Monate zuvor die Champions League gewonnen hatte, auf dem Platz. Gerard Deulofeu hat bei Barça die berühmte Jugendakademie "La Masia" durchlaufen und galt einst als grosser Hoffnungsträger bei den Katalanen.
Gut zwölf Jahre später sieht es für den heute 29-Jährigen nicht mehr so rosig aus. Über ein Jahr ist es her, dass er zuletzt auf dem Platz stand. Nach einer Knie-OP muss er sich noch immer gedulden. Deulofeu rechnet offenbar damit, dass seine Karriere viel früher als geplant vorbei sein könnte. "Ich weiss seit Monaten, dass es passieren kann, dass ich nicht mehr spielen werde, und ich muss das akzeptieren. Ich versuche es jedenfalls", sagte der Spanier im Interview mit dem Sportjournalisten Gerard Romero.
Ende Februar 2020 hatte sich Deulofeu, damals in Diensten des FC Watford, im Zweikampf mit Virgil van Dijk vom FC Liverpool einen Kreuzbandriss zugezogen. Seitdem hat er immer wieder mit seinem Knie zu kämpfen, fiel immer wieder aus. So lange wie derzeit musste er allerdings noch nie pausieren. "Ich konnte mich zwar erholen, aber wenn man zum dritten Mal mit einer Knieverletzung ausfällt, hat man ein sehr traumatisiertes Knie und es gibt Komplikationen. [...] Ich kann Ihnen sagen, dass es eine echte Tortur ist. Sie können sich nicht vorstellen, was ich durchmache", sagte Deulofeu.
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Deulofeu über seine Verletzung: "Ich bin am Ende"
Der Wechsel vom FC Watford nach Italien zu Udineso Calcio im Oktober 2020 hatte Deulofeu eigentlich sehr gutgetan. Nachdem er in seiner ersten Saison noch wegen diverser Blessuren einige Male ausgefallen war, startete er anschliessend durch. Aktuell steht er bei 32 Torbeteiligungen in 68 Spielen für die Italiener.
Der erneute Ausfall tut ihm dementsprechend besonders weh. "Ich bin am Ende. Ich kann schon lange nicht mehr das tun, was ich gerne tue", sagte Deulofeu. Persönlich hat er in der Zeit einige Dinge angepasst. Hätte er privat nicht einige Dinge geändert, "wäre ich wahrscheinlich in eine Depression gefallen", glaubt Deulofeu.
Noch hat Deulofeu, der in seiner Karriere bereits 1.024 Tage ausgefallen ist, Hoffnung auf eine Fortsetzung seiner Laufbahn. Er richtet aber einen Appell an seine Kollegen, mit der Bitte, man solle unnötige Angriffe gegen die Knie seines Gegners vermeiden. Mit einer Knieverletzung sei es "sehr schwierig, wieder auf sein Niveau zu kommen, weil man immer eine kleine Schwäche hat".
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