Ein Trip als Tourismus-Botschafter für Saudi-Arabien befeuert die Spekulationen um Lionel Messis Zukunft bei Paris Saint-Germain. Zahlreiche Fans reagieren erbost und ziehen vor die Geschäftsstelle. Andere positionieren sich vor dem Haus von Neymar und fordern seinen Weggang.

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Die prächtige Urlaubslaune auf den Bildern mit der Familie in Saudi-Arabien dürfte Lionel Messi nach seiner Rückkehr nach Paris auf einen Schlag vergangen sein. Die ohnehin eher kühle Beziehung zu Paris Saint-Germain droht nach einem angeblich unangemeldeten Kurztrip ins umstrittene Königreich nach zwei Jahren im Zoff zu enden. Der Verein reagierte auf die Reise und soll seinen Superstar für zwei Wochen suspendiert haben.

Die interne Sperre platzt in eine heikle Phase. Zum einen laufen Verhandlungen mit PSG, zum anderen gibt es angeblich ein irrwitziges Angebot für den Weltfussballer von Al-Hilal aus Saudi-Arabien. Vor allem aber macht sich der FC Barcelona wohl Hoffnungen, den verlorenen Superstar nach dem Tränen-Abschied vor knapp zwei Jahren wieder zu seinem Herzensklub zu locken.

Die Disziplinarstrafe gegen Messi dürfte für viele wie der Endpunkt eines unfassbar teuren Missverständnisses wirken. Sportlich schaffte PSG auch mit Messi nicht den seit langem angepeilten Triumph in der Champions League. In der laufenden Saison war im Achtelfinale gegen den FC Bayern bereits Schluss. Der mittlerweile 35-Jährige geriet mehr und mehr in die Kritik, sogar Pfiffe von PSG-Ultras gab es gegen Messi vor, während und nach Spielen.

Fans ziehen vor die PSG-Geschäftsstelle und beleidigen Messi

Am Mittwoch gingen die Fans dann noch einen Schritt weiter und zogen sogar vor die Geschäftsstelle von PSG. Medienberichten zufolge versammelten sich dort rund 200 Menschen. Dabei kam es auch zu verbalen Beleidigungen gegen Messi. Videos kursierten, in denen Beleidigungen deutlich zu hören waren.

Die Fans forderten aber nicht nur das Ende von Messi bei PSG, auch dessen brasilianischer Sturmpartner Neymar sowie Klub-Boss Nasser Al-Khelaifi stehen schwer in der Kritik. Sogar vor dem Haus von Neymar tauchten wütende Anhänger auf und skandierten: "Neymar, raus! Neymar, raus!"

In der Nacht auf Donnerstag reagierte der Verein auf die Proteste und veröffentlichte ein Statement. PSG verurteile aufs Schärfste die nicht hinnehmbaren Handlungen und Beleidigungen einer kleinen Gruppe, die am Mittwoch vorgefallen seien, hiess es in der Stellungnahme. Der Verein unterstütze demnach "seine Spieler, seine Mitarbeiter und alle, die von diesem schändlichen Verhalten betroffen sind, voll und ganz". PSG hat ausserdem seine Sicherheitsmassnahmen verstärkt. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus nicht genannten Quellen.

Al-Hilal bietet Messi angeblich ein Jahresgehalt von 318 Millionen Euro

Dass Messi als Tourismus-Botschafter sein ohnehin üppiges Salär auch noch mit Geld aus Saudi-Arabien verbessert, sehen nicht wenige sowieso mit Argwohn. Das Land steht wegen Menschenrechtsverstössen in der Kritik, versucht aber unter anderem über den Fussball, sich ein besseres Image zu verschaffen. Vom Trip des Superstars postete der saudi-arabische Tourismus-Minister Ahmed Al Khateeb fleissig Bilder: Die Messis, immer gut gelaunt mit einem Lächeln, mal im Spielpark, mal mit Reh oder Pferd.

Nach Cristiano Ronaldo soll nach dem Willen der Saudis am besten auch noch Messi in Saudi-Arabien spielen. Al-Hilal soll dem Argentinier ein Angebot über unglaubliche 350 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 318 Millionen Euro) Jahresgehalt gemacht haben.

Messi-Verbleib in Paris gilt als ausgeschlossen

Sein PSG-Lohn während der Suspendierung für zwei Wochen wird nicht gezahlt. Messi darf auch nicht am Training teilnehmen. Fünf Partien in der Ligue 1 sind es noch für PSG in dieser Saison. Der zwischenzeitliche Vorsprung von zehn Punkten auf Marseille ist mittlerweile auf nur noch fünf geschrumpft. Am Sonntag hatte die Pariser Mannschaft von Trainer Christophe Galtier zu Hause mit 1:3 gegen den FC Lorient verloren - mit Messi.

Wie französische und argentinische Medien berichten, gilt ein weiteres Engagement nach dem Ende von Messis Vertrag am 30. Juni als ausgeschlossen. Messi selbst oder sein Manager und Vater Jorge haben sich bisher noch nicht geäussert. Auch von PSG gab es zu der Suspendierung noch keinen Kommentar, in der Mitteilung zu den Beleidigungen fiel sein Name ebenfalls nicht. (lh)

Verwendete Quellen:

  • bild.de: "Fans gehen auf Messi los und wüten vor Neymar-Villa"
  • Mit Material der dpa
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