Der FC Barcelona hat einen neuen Trainer, den nur Fussball-Fachleute kennen. Quique Setién hatte seine Karriere eigentlich schon beendet und war auch nicht die erste Wahl der Katalanen. Immerhin spielte der 61-Jährige früher auch für die spanische Nationalmannschaft.

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Marc-André ter Stegen hat einen neuen Trainer. Es ist nach Luis Enrique und Ernesto Valverde sein dritter, seitdem der deutsche Nationaltorwart im Sommer 2014 aus Mönchengladbach zum FC Barcelona wechselte.

Valverde musste nach zweieinhalb Jahren gehen. Ausschlaggebend war das Aus im Halbfinale des spanischen Superpokals. Barca scheiterte dort mit 2:3 an Atlético Madrid.

Quique Setién kickte drei Jahre für Atlético Madrid

Die Hauptstädter waren die prominenteste Station des Valverde-Nachfolgers, als dieser noch als Spieler aktiv war. Drei Jahre lang kickte Quique Setién für Atlético, zwischen 1985 und 1988. Seine Mitspieler waren damals unter anderem Argentiniens Weltmeister-Torwart Ubaldo Fillol und Brasiliens Star Alemao. Trainiert wurde Setién seinerzeit von der Legende Luis Aragonés - bis dieser dem Ruf des FC Barcelona folgte.

In diese Zeit fallen auch Setiéns drei Einsätze in der spanischen A-Nationalmannschaft. Verloren hat Spanien mit ihm nie. Setiéns letztes Länderspiel datiert aus dem WM-Jahr 1986.

Quique Setién durfte 1986 zur WM nach Mexiko

Beim 2:0 über die UdSSR durfte er als Einwechselspieler in der zweiten Halbzeit mitwirken. In den Kader für die WM-Endrunde in Mexiko, die ein halbes Jahr später stattfand, schaffte es Setién auch, kam aber während des Turniers nicht zum Einsatz. Zehn Jahre später beendete Setién im Alter von 37 Jahren seine Laufbahn als Spieler.

"El Maestro", wie er in Spanien trotzdem respektvoll genannt wird, schaffte gleich in seinem ersten Trainerjahr mit Racing Santander - an der Seite seines Ex-Klubs Atlético - im Sommer 2002 den Sprung aus der zweiten in die erste spanische Liga. Für seinen Heimatverein Racing hatte Setién in zwölf Jahren, die er dort als Spieler verbrachte, 328 Liga-Einsätze bestritten.

Als Trainer arbeitete Setién am längsten für den CD Lugo, feierte seinen grössten Erfolg aber im Sommer 2018 in Sevilla, als er Betis über Tabellenplatz sechs in die Europa League führte.

Von dort wollte der FC Barcelona ihn bereits im Januar 2019 verpflichten, was sich nun um ein Jahr verschoben hat. Der seit Saisonende 2018/19 vereinslose Setién erhielt einen Vertrag bis Sommer 2022.

Xavi sagte dem FC Barcelona vorläufig ab

Trotzdem war der ehemalige Mittelfeldspieler beim 26-maligen spanischen Meister nicht erste Wahl. Das Fachblatt "Sport" berichtete von einer Klausel in Setiéns Arbeitspapier. Sie ermögliche es beiden Seiten zum Ende einer Saison, die Zusammenarbeit ohne grossen Aufwand zu beenden.

Hintergrund: Barcelonas Vereins-Legende Xavi war vorerst nicht zu bekommen. Der 39-Jährige habe auf seinen bestehenden Vertrag beim Al Sadd Sports Club in Katar verwiesen. Dort wurde Xavi im Sommer 2019 - nach vier Jahren als Spieler - Trainer.

Barca, das sich nach Informationen des katalanischen Radiosenders RAC1 auch um Tottenhams früheren Erfolgscoach Mauricio Pochettino bemüht haben soll, wird in Sachen Xavi im kommenden Sommer womöglich einen neuen Anlauf nehmen. Der gab während einer Pressekonferenz unumwunden zu, dass es sein "Traum" sei, den FC Barcelona zu trainieren.

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