Nur knapp verpasste Liverpool in der Vorsaison als bester Zweiter der Premier-League-Geschichte die Meisterschaft und landete einen Punkt hinter Man City. Am ersten Spieltag der neuen Saison deuten beide Teams eindrucksvoll an, dass es wieder ein Zweikampf werden könnte.

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Der FC Liverpool hat zum Saisonstart in der Premier League ein klares Statement an die Titel-Konkurrenz geschickt.

"Ich glaube, die ersten 60 Minuten waren ziemlich beeindruckend", sagte Trainer Jürgen Klopp nach dem deutlichen 4:1 (4:0)-Sieg seiner Mannschaft gegen Aufsteiger Norwich City mit dem deutschen Coach Daniel Farke.

Doch Manchester City antwortete am Samstag eindrucksvoll. Der Meister gewann bei West Ham United nach einer vom Videobeweis geprägten Partie mit 5:0 (1:0).

Sterling schnürt Dreierpack

Gabriel Jesus (25. Minute), der überragende Raheem Sterling mit einem Dreierpack (51./75./90.+1) und Sergio Agüero (86.) per Foulelfmeter trafen im London Stadium zum Kantersieg für Man City. Dabei hatte sich der Meister gegen das Team von Ex-Eintracht-Frankfurt-Stürmer Sebastien Haller anfangs sogar noch etwas schwergetan. Durch den Erfolg übernahm Man City vorerst die Tabellenführung.

Ein zweiter Treffer von Jesus (53.) wurde nach VAR-Überprüfung aberkannt, Sterlings zweites Tor hingegen durch den Videobeweis bestätigt. Und den Strafstoss von Agüero hatte West-Ham-Torwart Lukas Fabianski zunächst gehalten, beim Schuss aber nicht korrekt auf der Torlinie gestanden. Deshalb wurde der Elfmeter nach VAR-Ansicht wiederholt - diesmal mit Erfolg für Agüero.

"Herrliche Kampfansage" von Liverpool

Liverpool hatte am Freitag schon zur Halbzeit 4:0 geführt. Britische Medien werteten die dominante Vorstellung der Reds vor allem als Botschaft an den Meister. "Pass auf, Man City", schrieb der "Daily Mirror" am Samstag. "Titelanwärter Liverpool startet mit einer herrlichen Kampfansage."

Der "Guardian" titelte: "Liverpool fegt Norwich beiseite und sendet eine frühe Absichtserklärung." Klopp beurteilte die Leistung seiner Mannschaft, die ohne namhafte Verstärkungen in die neue Saison ging, als "über weite Strecken des Spiels richtig gut". Nach einem Eigentor von Grant Hanley (7. Minute) machten Mohamed Salah (19.), Virgil van Dijk (28.) und Divock Origi (42.) schon in der ersten Hälfte alles klar.

Die eher durchwachsene Vorbereitung der Reds und die Niederlage im englischen Supercup gegen City sind damit abgehakt. "Durchatmen. Europas Champions sind wieder da, wo sie hingehören", schrieb die Zeitung "Liverpool Echo".

Alissons Verletzung trübt die Laune

"Eigentlich gibt es nichts Schlechtes zum Spiel zu sagen, abgesehen von Alis Verletzung", sagte Klopp. Torhüter Alisson war beim Abstoss umgeknickt und musste verletzt ausgewechselt werden. Für ihn rückte der spanische Neuzugang Adrian zwischen die Pfosten, der auch im europäischen Supercup gegen den Europa-League-Gewinner FC Chelsea am Mittwoch im Tor stehen wird. "Ich glaube nicht, dass er die nächsten zwei Jahre nur auf der Bank sitzen wollte", meinte Klopp.

Den Treffer für Norwich erzielte der frühere Schalker Teemu Pukki (64.), der in der vergangenen Saison als Torschützenkönig der zweiten Liga massgeblichen Anteil am Aufstieg hatte. "Wenn jemand überrascht ist, dass Norwich kleine Momente nutzt, um auch gefährlich zu sein - ich bin es nicht. So sind sie", sagte Klopp.

Seinen deutschen Trainerkollegen Farke nahm er nach dem Abpfiff herzlich in den Arm und lobte später: "Ich muss sagen, dass ich höchsten Respekt dafür habe, was Dan mit den Jungs macht."

Farke, der als Nachwuchscoach einst wie Klopp bei Borussia Dortmund gearbeitet hatte, war trotz des Lobes enttäuscht. "Wir wollten als erste Mannschaft nach zweieinhalb Jahren hier gewinnen", sagte er dem Sender BBC. "Es war schwer auszuhalten, aber ich hatte das Gefühl, wir waren nicht so weit weg von einem guten Ergebnis." Die meisten Zuschauer in Anfield dürften das anders gesehen haben. (hub/dpa)

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