Ilkay Gündogan ist schon wieder verletzt - und das so kurz nach seinem Kreuzbandriss. Wie oft kann sich der deutsche Nationalspieler noch zurückkämpfen?
Im Spiel gegen Watford gibt Ilkay Gündogan sein Comeback nach neunmonatiger Verletzungspause. Wenige Tage später kehrt er sogar in die Startelf zurück. Doch seine Rückkehr endet mit einer erneuten Verletzung des 26-Jährigen.
Manchester City verkündet am Donnerstagnachmittag: Der deutsche Nationalspieler habe sich das Kniegelenk gestaucht. Mehrere Monate Pause werden es nicht. Dennoch: Es scheint, als bleibe der
Lendenwirbel-Probleme, Bänderdehnung, Sprunggelenksverletzung, Wirbelsäulen-Stauchung, Knieprellung. Im Mai 2016 eine ausgerenkte Kniescheibe. Am 14. Dezember 2016 ein Kreuzbandriss. Neun Monate Pause.
Gündogans Verletzungspech reisst nicht ab
Jetzt die erneute Verletzung. In der 59. Minute ist für Gündogan im Spiel gegen West Bromwich Albion Schluss.
Nach hartem Einsteigen seines Gegenspielers Claudio Yacob bleibt der deutsche Mittelfeldspieler liegen. Wieder das Knie. Immerhin verlässt Gündogan selbständig das Spielfeld. Nach der Partie gibt Trainer
"Ich denke, es ist nichts Ernstes", sagt Guardiola weiter – in der Hoffnung, nicht wieder monatelang auf den deutschen Nationalspieler verzichten zu müssen. Einen Tag später verkündet City, dass sich der Rückkehrer eine Stauchung im Kniegelenk zuzog. Wann er wieder spielen kann, lässt der Klub offen. In den "kommenden Tagen" soll er ins Training zurückkehren.
Wie lange er auch fehlt, eines steht fest: Trotz allen fussballerischen Talents, mit dem er gesegnet ist, bleibt Gündogan auf dem Rasen ein Pechvogel. Etwa zwei Jahre seiner Fussballkarriere verpasste er bereits wegen Verletzungen.
Es scheint, als wolle Gündogans Leidensweg nicht enden. Eine Verletzung ist für einen Sportler nicht nur physisch, sondern vor allem psychisch eine Belastung. Das offenbarte Gündogan Reportern der Wochenzeitung "Die Zeit", die ihn während seiner Verletzungspause begleiteten.
Gündogan beisst sich immer zurück
Der ehemalige Dortmund-Spieler verpasste die Weltmeisterschaft 2014 wegen einer Stauchung seiner Wirbelsäule. Seine längste Leidenszeit – mehr als 13 Monate spielte er nicht. Immer wieder werfen ihn kleinere Verletzungen zurück: Im Mai 2016 renkte er sich die Kniescheibe aus. Verpasste die Europameisterschaft 2016.
Gündogan verglich sich in der "Zeit" mit
Der in Gelsenkirchen geborene Deutschtürke liess sich nicht beirren und wechselte im Sommer 2016 – während seiner Verletzungspause - zu Manchester City, zu Pep Guardiola, der ihn seit Jahren verpflichten wollte. Pep Guardiola nahm in Kauf, dass er die ersten Spiele auf ihn verzichten musste. Er nahm es in Kauf, da er von Gündogans Talent und Spielidee überzeugt war und noch immer ist.
Gündogan auf dem Weg nach oben – bis zum Kreuzbandriss
Mit dem technisch versierten Mittelfeld-Ass schaffte es Manchester City in der Premier League im Spätjahr 2016 auf den ersten Tabellenplatz. Bis zur Partie gegen Watford am 16. Spieltag. Es sah aus wie ein normaler, harmloser Zweikampf. Bereits während des Zusammenstosses mit Watfords Nordin Amrabat schrie Gündogan jedoch auf und fasste sich an sein Knie.
Später die traurige Gewissheit: Kreuzbandriss. Mehrere Monate Pause. Die "Citizens" fielen auf den fünften Platz zurück. Am Saisonende landete das Team auf Rang drei. "An einem Kreuzbandriss ist noch keine Fussballkarriere gescheitert", sagt Gündogan, der Optimist, der "Zeit".
Seinem ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Holger Badstuber kosteten ein Kreuzbandriss, ein Muskelsehnenriss und ein Sprunggelenksbruch die Karriere beim FC Bayern.
Reset und Neustart 2017/18
Ilkay Gündogan will durchstarten in der Saison 2017/18. Die "Zeit" schreibt in jener langen Reportage über den verletzungsanfälligen Profi: "Es ist die wichtigste Spielzeit seiner Karriere." Und sie beginnt mit einer Verletzung? Typisch für ihn.
Ilkay Gündogan wird wieder aufstehen. "Was ich schlimm fände, wäre, wenn ich abgeschrieben würde", sagte er der "Zeit". Nachdem die jüngste Diagnose feststand, twitterte er: "Ich bin glücklich, euch sagen zu dürfen, dass meine Verletzung nichts ernstes ist und ich hoffe, bald zurück auf dem Feld sein zu können." Zu wünschen ist es ihm. Auf seinem Weg nach oben.
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