Insiderhandel ist strafbar. Diesem Vorwurf sieht sich der Vorstandschef von Ajax Amsterdam ausgesetzt. Er weist das zurück. Der Klub reagiert dennoch.
Der krisengeplagte niederländische Fussball-Rekordmeister Ajax Amsterdam hat seinen Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzenden Alex Kroes suspendiert.
Es geht um dubiose Aktienkäufe
Der Aufsichtsrat wirft dem 50-Jährigen Insiderhandel mit Ajax-Aktien vor, wie es in einer Mitteilung hiess. Kroes wies die Vorwürfe zurück. Er soll eine Woche vor der Bekanntgabe seiner Ernennung am 2. August 2023 mehr als 17.000 Aktien des Klubs gekauft haben.
Eine vom Aufsichtsrat beauftragte externe Prüfung habe ergeben, dass es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Insiderhandel handle, was eine Straftat sei.
Der Verein sei negativ überrascht von den Vorwürfen, wurde der Aufsichtsratsvorsitzende Michael van Praag in der Mitteilung zitiert. Das Vorgehen sei mit den Werten des Vereins nicht vereinbar: "Der Zeitpunkt, als er die Aktien kaufte, bedeutet, dass er mit Insiderinformationen handelte."
Insiderhandel? Kroes dementiert
Kroes wies die Anschuldigungen in einem LinkedIn-Post zurück. Die Ajax-Führung habe von dem besagten Aktienpaket gewusst. Nach dem 26. Juli 2023 und um Missverständnissen vorzubeugen, habe er aufgrund seines Zugangs zu vertraulichen Informationen "keine Ajax-Aktien mehr gekauft oder verkauft". Aus seiner Sicht solle sich jetzt die zuständige Aufsichtsbehörde AFM mit dem Fall befassen. "Die AFM kann dann unabhängig beurteilen, ob ich gegen Gesetze verstossen habe und ob es schwerwiegend ist. Die Konsequenzen trage ich", schrieb Kroes.
Ajax hatte sich nach einem desaströsen Saisonstart im vergangenen Oktober von Coach Maurice Steijn getrennt. Interimstrainer John van't Schip hatte vor einigen Tagen angekündigt, nach der Saison aufzuhören. Derzeit ist Amsterdam Fünfter der Eredivisie. Im September musste bereits der deutsche Fussball-Direktor Sven Mislintat gehen. (dpa/ms)
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