- Im Iran ist offenbar der Fussballprofi Amir Nasr-Azadani zum Tode verurteilt worden.
- Die internationale Spielergewerkschaft FIFPro zeigte sich bestürzt über die Verurteilung.
- Nasr-Azadani wird des "Hochverrats" beschuldigt.
Der iranische Fussballprofi Amir Nasr-Azadani ist in seiner Heimat offenbar zum Tode verurteilt worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP und beruft sich auf einen Tweet der internationalen Spielergewerkschaft FIFPro. Demnach sei Nasr-Azadani bei Unruhen am 18. November verhaftet und wenig später des "Hochverrats" beschuldigt worden.
Laut der iranischen Nachrichtenagentur Tasmin wird dem 26-Jährigen vorgeworfen, im Zuge der nationalen Proteste Teil einer bewaffneten und organisierten Gruppe gewesen zu sein, die für den Tod von drei Sicherheitskräften verantwortlich sein soll.
Die FIFPro zeigte sich bestürzt über die Verurteilung von Nasr-Azadani. "FIFPro ist schockiert und betroffen von den Berichten, dass dem Profifussballer Amir Nasr-Azadani im Iran die Hinrichtung droht, nachdem er sich für die Rechte der Frauen und grundlegende Freiheiten in seinem Land eingesetzt hat", schrieb die Gewerkschaft.
Ehemaligen iranische Bundesligaprofis setzen sich gegen Unterdrückung ein
Auch die ehemaligen iranischen Bundesligaprofis Ali Karimi und Mehdi Mahdavikia hatten sich besorgt über das Urteil gezeigt und die Rücknahme der Hinrichtung gefordert. Beide setzten sich in den letzten Monaten gegen die Unterdrückung von Demonstranten ein.
Der Iran ist Schauplatz von Protesten, seit die 22 Jahre alte Kurdin Mahsa Amini am 16. September in Polizeigewahrsam zu Tode gekommen war. Die Frau war von der sogenannten Sittenpolizei wegen eines angeblichen Verstosses gegen die Kleiderordnung des Landes festgenommen worden.
Bei der WM in Katar hatten die Spieler der iranischen Nationalmannschaft für Aufsehen gesorgt, als sie vor dem ersten Gruppenspiel gegen England (2:6) die Hymne nicht mitgesungen hatten und damit ein Zeichen der Solidarität an die Regime-Kritiker sendeten. Vor den folgenden Partien sangen die Spieler dann aber mit. (AFP/lh)
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