Jude Bellingham hat bei Real Madrid einen Traumstart hingelegt. Der Engländer zählt zu den wichtigsten Spielern der Königlichen und will auch gegen den FC Barcelona entscheidend sein.
Im Sommer 2023 wechselte Jude Bellingham für etwas mehr als 100 Millionen Euro von Borussia Dortmund zu Real Madrid. Nach drei Jahren in der Bundesliga und zahlreichen guten Spielen war dieser Wechsel mit hohen Erwartungen verbunden. Kein Wunder, gilt der Engländer doch als eines der grössten Talente seiner Altersklasse im Weltfussball.
Trotzdem ist ein Transfer zu Real immer mit Risiken verbunden. Dabei spielt nicht einmal der Wechsel in ein anderes Land eine Rolle, diese Erfahrung hat
Bellingham: Nächster Schritt statt Anpassungsprobleme
Im Alter von nur 20 Jahren den Schritt zu Real Madrid zu gehen, würden viele als mutig bezeichnen. Gewissermassen ist er das auch. Allerdings sinkt das Risiko, zu einem falschen Zeitpunkt in der Karriere diesen grossen Schritt zu gehen, wenn man das Talent mitbringt, das Jude Bellingham sein Eigen nennt. Wenn dann noch eine entsprechende Fokussierung und eine Klarheit im Kopf hinzukommen, sind die Zutaten vorhanden, die es für den Erfolg braucht.
Der junge Engländer funktionierte von Beginn an. Beim 2:0 gegen Athletic Bilbao am ersten Spieltag erzielte er prompt seinen ersten Treffer, legte gegen Almeria am zweiten Spieltag mit einem Doppelpack und einer Vorlage nach. Gegen Celta Vigo erzielte er beim 1:0 den entscheidenden Treffer, ebenso beim 2:1 gegen Getafe. Bellingham war und ist nicht nur einer von vielen Stars, sondern sofort derjenige, der Spiele für Real Madrid entscheidet. Und das in einer noch höheren Taktung als in Dortmund.
Der 20-Jährige, der natürlich auch in allen drei Spielen in der Champions League je einmal traf, darunter zum Last-Minute-Sieg gegen Union Berlin, steht schon jetzt bei elf Toren und drei Vorlagen in zwölf Pflichtspielen. Statt sich erst einmal akklimatisieren zu müssen, saugte er die Real-DNA sofort in sich auf und ging den nächsten Schritt. Und das beeindruckend schnell.
Daher wird er auch von Mitspielern wie Fans gefeiert, auch sein Trainer Carlo Ancelotti lobt ihn laut "real total" regelmässig in den höchsten Tönen: "Er lässt uns jedes Mal vergessen, dass er 20 Jahre alt ist. Er ist sehr reif, sehr intelligent, lernt schnell dazu. Er bleibt aber auf dem Boden, ruhig und ist sich bewusst, dass er kein Mittelstürmer ist, der alle Tore erzielt. Er ist ein zentraler Mittelfeldspieler, Tore sind nicht die Priorität. Wenn der Moment kommen wird, dass er mal nicht trifft, dann kann er auf dem Platz über die Arbeit und seine Qualität andere Dinge beitragen."
Die Bedeutung Bellinghams für das Spiel von Real Madrid
Dass der Engländer regelmässig als Torschütze auffällt, ist nur zum Teil eine Überraschung. Schon beim BVB hat er immer wieder Gefahr erzeugt, als Vorbereiter oder Abschlussspieler geglänzt. Bei den Königlichen stösst er ein wenig in das Vakuum, das der Abgang von Karim Benzema hinterlassen hat. Real spielt häufig mit einem 4-4-2, in dem sich der 20-Jährige seine Freiheiten nehmen kann. Dadurch hat er eine immense Bedeutung für das Spiel, ist für die Verteidiger kaum zu greifen und ein ständiger Unruheherd.
Essenziell ist ausserdem, dass Bellingham aus dem Dribbling abschliessen, aus der Distanz sowie mit dem Kopf im Strafraum gefährlich werden kann. Er ist ein unberechenbarer Spieler, der einerseits mit einem enormen Selbstvertrauen ausgestattet ist und andererseits schon jetzt in die Rolle des Führungsspielers zu wachsen scheint. Zudem ist die Konstanz, mit der er hervorragende Leistungen abruft, beeindruckend.
Entscheidend auch im Clasico?
Jetzt steht allerdings das bisher grösste Spiel für Real Madrid in dieser Saison auf dem Programm. Es geht nach Barcelona zum Clasico, dem absoluten Traditionsduell in La Liga. Auch wenn Girona und Atletico Madrid ebenfalls zur Spitzengruppe gehören, wird hier die Vormachtstellung im spanischen Fussball so lange geklärt, bis sich beide Teams wieder treffen.
Dieses Mal stehen erstaunlich viele junge Spieler im Fokus. Fermin Lopez und Lamine Yamal beim FC Barcelona und eben Jude Bellingham bei den Königlichen. Den besten Lauf dieser drei hochtalentierten Spieler hat auf jeden Fall der Real-Profi, zudem verfügt er auch über die grösste Erfahrung in grossen Spielen.
Genau das kann der grosse und entscheidende Unterschied in einem Spiel sein, in dem Nuancen entscheiden. Ob Real Madrid am Ende gewinnt, bleibt abzuwarten. Auch ein Remis auswärts beim grössten Titelkonkurrenten, der bei einem solchen Ergebnis weiter auf Abstand gehalten würde, wäre ein gutes Resultat. In jedem Fall sollte aber niemand überrascht sein, wenn es nach dem Spiel erneut heisst, dass ein 20-jähriger Engländer mit dem Namen Jude Bellingham der Spielentscheider war.
Verwendete Quellen:
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