Trotz sportlich durchwachsener Zeiten stimmen die Zahlen beim FC Liverpool. Dessen Trainer Jürgen Klopp soll nun den Kader umbauen. Und der Coach wirft ein Auge auf die Stars der Bundesliga. Vor allem zwei alte Bekannte von Klopp könnten nach Liverpool wechseln.

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Das Sportliche muss nicht immer mit dem Finanziellen korrespondieren. Der FC Liverpool jedenfalls hat auf dem Fussballplatz schon bessere Zeiten erlebt als die vergangenen Jahre. Trotzdem gaben die Klubbosse gestern beeindruckende Erfolgsmeldungen bekannt. Der Verein verzeichnete in der abgelaufenen Saison 2014/15 einen Rekordumsatz von rund 385 Millionen Euro.

Die Fernseheinnahmen, die kommerziellen Einkünfte sowie der Ticketumsatz stiegen im Vergleich zur Vorsaison um zehn bis 20 Prozent an. Der FC Liverpool boomt, obwohl er nicht besonders gut kickt.
Damit Letzteres bald anders wird, dafür sollen die Zahlen sorgen - und natürlich der Trainer des FC Liverpool: Jürgen Klopp. Der 48-Jährige, so verlangt es Liverpools Geschäftsführer Ian Ayre, soll den Kader umbauen.

Vorstand vertraut Jürgen Klopp

Und vermutlich hat Ayre nichts dagegen, wenn sich der Trainer an Spielern aus dem Weltmeisterland bedient. "Wir werden in diesen Belangen auf den Rat von Jürgen (Klopp, d. Red.) hören und ihn voll unterstützen", wurde Ayre jüngst im "Guardian" zitiert.
Klopp also kann einkaufen gehen im Sommer. Die Finanzen und den Support der Vereinsführung hat er. Und es liegt auf der Hand, dass er Spieler holen wird, von denen er hundertprozentig überzeugt ist und die er gut kennt. Spieler aus Deutschland, Spieler von Borussia Dortmund zum Beispiel.

Nun muss man nicht alles für bare Münzen nehmen, was die britischen Medien an bevorstehenden Transfers vermelden. Im Falle der potenziellen Neuverpflichtungen des FC Liverpool könnte aber durchaus der ein oder andere Transfer in der kommenden Spielzeit tatsächlich vollzogen werden.

Ein Kandidat für Liverpool ist laut mehreren englischen Berichten Mario Götze. Glaubt man dem "Dailystar", könnte der Weltmeister für über 60 Millionen Euro zu seinem einstigen Förderer Klopp wechseln. Das scheint für den bei den Bayern bislang nicht voll eingeschlagenen Götze etwas hochgegriffen zu sein.

Der Umstand aber, dass Götze wechseln könnte, ist durchaus vorstellbar. Klopp hält Götze immer noch für einen der besten und talentiertesten Fussballer, die es gibt. Und Götze wäre von einem Engagement in der besten Fussballliga und das auch noch unter Klopp sicher nicht abgeneigt. Aber mit Götze hören die Personalplanungen in Liverpool offenbar längst nicht auf.


Der "Daily Mirror" schreibt, dass Klopp gerne Karim Bellarabi von Bayer Leverkusen holen würde. Scouts hätten den schnellen Mittelfeldspieler beim 2:0-Erfolg in der Champions League gegen Zenit St. Petersburg beobachtet.

Auch Marco Reus, so berichtet es die "Bild"-Zeitung, könnte ein Kandidat für den FC Liverpool sein. Und offenbar ist Klopp auf der Suche nach einem Torhüter aus der Bundesliga. Die aktuelle Nummer eins, der Belgier Simon Mignolet, patzt immer wieder schwer. Zuletzt im Pokalfinale gegen Manchester City, das der FC Liverpool auch aufgrund eines Patzers von Mignolet verlor.

Augsburgs Marwin Hitz ein heisser Kandidat

Die englischen Blätter bringen gleich drei mögliche Konkurrenten für Mignolet ins Spiel: Bernd Leno, Ralf Fährmann und Marwin Hitz. Alle drei spielen in der Bundesliga eine herausragende Saison, und Hitz konnte Klopp erst jüngst im Aufeinandertreffen zwischen dem FC Augsburg und dem FC Liverpool in der Europa League von seinen Fähigkeiten überzeugen. Es erscheint recht plausibel, dass Klopp einen dieser talentierten Torhüter nach Liverpool holen wird.

Wer alles aus der Bundesliga zum Klopp-Klub wechseln wird, hängt letztlich davon ab, wie vieler sogenannter Altlasten sich die Liverpooler entledigen können - Spieler wie Mario Balotelli oder Christian Benteke beispielsweise, die grosse finanzielle Ressourcen verschlingen, aber sportlich nicht überzeugen.

Die Vereinsführung werde in dieser Hinsicht tun, "was getan werden muss", sagte Ayre am Dienstag noch. Das klingt nach keiner grossen Zukunft für Balotelli bei dem Traditionsklub, aber nach einer vielleicht langen deutsch geprägten Ära.

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