Den alles entscheidenden Elfmeter zum Champions-League-Sieg in einem Hexenkessel voller pfeifender Fans zu verwandeln, damit hätte Kevin de Bruyne kein Problem. Dafür plagt den Superstar im privaten Leben eine Charaktereigenschaft, die man so gar nicht vermutet hätte: Versagensangst.

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Kevin de Bruyne, Offensivmann in Diensten von Manchester City, ist seit 2017 verheiratet und mittlerweile stolzer Vater zweier Kinder. Nichts Ungewöhnliches für einen Fussballprofi.

Doch wie der Belgier seine heutige Gattin Michele kennenlernte, entspricht nicht ganz nicht ganz dem Glamourfaktor, den man gestandenen Kickern unterstellt, die teilweise mehrmals wöchentlich vor über 50.000 Menschen im Stadion und zusätzlichen Millionen Fernsehzuschauern nervenstark ihre Leistung auf dem Fussballplatz abrufen.

Wie de Bruyne sehr offen und ehrlich im Interview mit "Players' Tribune" verrät, plagen den 27-Jährigen abseits des Spielfeldes allerdings Versagensängste wie wohl jeden anderen Menschen auch.

Mit einem Tweet begann de Bruynes Beziehung

De Bruyne spielte noch relativ zu Beginn seiner Karriere in der Saison 2012/13 als Leihspieler des FC Chelsea bei Bundesligist Werder Bremen.

Damals, so erzählt er ganz offen, twitterte er über ein gerade absolviertes Match mit Werder - und eine ihm äusserst attraktive erscheinende junge Frau verteilte ein "Like" beim Kurznachrichtendienst.

"Ich war damals Single und mein Kumpel hatte entdeckt, dass sie meinen Tweet gelikt hatte", erinnert sich de Bruyne. "Er sagte zu mir: 'Sie sieht wie ein nettes Mädchen aus, oder? Du solltest ihr eine Nachricht schicken.'"

De Bruyne wie ein Teenager: "Nein, nein, nein"

Die Reaktion des Fussballers fiel ähnlich der eines unsicheren Teenagers aus. "Ich sagte zu meinem Kumpel: 'Nein, nein, nein. Die Leute mögen mich nicht, sie verstehen mich nicht. Sie wird nicht antworten'", so de Bruyne.

"Also schnappte er sich mein Telefon und begann, eine Nachricht zu tippen. Er zeigte mir das Telefon und fragte: 'Kann ich das abschicken?' Ich lag wahrscheinlich zusammengekrümmt auf dem Fussboden, aber aus irgendeinem Grund sagte ich: 'Ja, gut, verschick das Ding.'"

De Bruyne gesteht: "Ich habe mich einfach nicht getraut"

Des oben thematisierten Widerspruchs ist sich der Belgier durchaus bewusst. "Das sagt alles, oder? Ich sollte doch eigentlich der grosse Fussballstar sein und hatte nicht mal den Mut, meiner zukünftigen Frau eine Direktnachricht zu schicken. Ich habe mich einfach nicht getraut."

Doch Michele beantwortete die durch den Kumpel verschickte Nachricht sehr wohlwollend. Durch einige Monate des Hin- und Herschreibens lernten sich die beiden besser kennen, de Bruyne fasste mehr Vertrauen und ist seinem Kumpel bis heute unendlich dankbar.

Die Liebeserklärung an seine Michele hört sich jedenfalls ganz danach an: "Es war wir wirklich eine wunderschöne Sache. Sie hat mein Leben auf so viele Weisen verändert. Ehrlich, ich wüsste nicht, was ich ohne sie tun sollte."

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