• Ab 2025 soll die Klub-WM, die bisher in verhältnismässig kleinem Rahmen stattfand, erstmals von sieben auf 32 Teams ausgeweitet werden.
  • Dies gab Fifa-Präsident Gianni Infantino nach einer Sitzung des Councils des Weltverbandes bekannt.
  • Zudem wurde beschlossen, dass erstmals eine Klub-WM für Fussballerinnen ausgerichtet wird.

Mehr News zum Thema Fussball

Die Klub-Weltmeisterschaft wird ab dem Jahr 2025 mit 32 Mannschaften ausgespielt. Dies teilte Fifa-Präsident Gianni Infantino im Rahmen einer Pressekonferenz in Doha mit. Über Austragungsort und weitere Details sei auf der Sitzung des Councils des Fussball-Weltverbandes am Freitag "noch nicht gesprochen" worden. Auch eine Klub-Weltmeisterschaft für Frauen sei "in Planung".

Das neue, im Vierjahresrhythmus geplante Turnier löst die bisherige Mini-WM ab. Die kommende Klub-Weltmeisterschaft wird noch im alten Format mit sieben Mannschaften vom 1. bis 11. Februar 2023 in Marokko ausgespielt. Gesetzt sind die sechs Kontinentalmeister (für Europa Real Madrid) sowie der Gastgeber. Im März 2019 hatte sich das Fifa-Council bei den Männern für einen Erhöhung der Teilnehmerzahl entschieden. Die ursprünglich geplante Erstaustragung im neuen Format mit 24 Mannschaften in China fiel 2021 aufgrund der Corona-Pandemie aus.

Das neue Format verspreche, "wirklich wie eine Weltmeisterschaft" zu werden, sagte Infantino. Über die Details werde noch gesprochen, dazu zählen Gastgeber und teilnehmende Teams. Grundsätzlich dürften die deutschen Spitzenclubs um den FC Bayern gesteigerte Chancen auf eine Einladung haben. Beschlossen wurde das alles im Grundsatz vom Council mit dem ehemaligen DFL-Aufsichtsratschef Peter Peters.

Modus der WM 2026 "neu diskutieren"

Die Pläne für die Mega-WM der Nationalmannschaften 2026 mit 48 Teams in 16 Dreiergruppen werden laut Aussage von FIFA-Präsident Gianni Infantino weiterhin überprüft. "Wir müssen das noch einmal aufgreifen oder zumindest neu diskutieren, ob wir 16 Dreiergruppen machen oder 12 Vierergruppen, das ist sicherlich etwas, was bei den nächsten Meetings auf der Agenda stehen wird", sagte der Chef des Fussball-Weltverbands am Freitag bei einer Pressekonferenz zum Abschluss der WM in Al-Rajjan.

Infantino lobte den "Erfolg der Vierergruppen" bei dem Turnier in Katar. "Hier waren die Vierergruppen absolut unglaublich, in dem Sinne, dass es bis zur letzten Minute des letzten Spiels offen war, wer weiterkommt." Der 52-Jährige erwähnte bei den Überlegungen auch den Modus bei der EM im vergangenen Jahr, als aus den sechs Vierergruppen jeweils zwei Teams sowie die vier besten Gruppendritten in die K.o.-Phase eingezogen waren.

Würde der Modus zu zwölf Viergruppen geändert, könnte dies den Spielplan der Mega-WM weiter aufblähen. Kommen in diesem Modus die beiden Gruppenersten sowie die acht besten Dritten weiter, würde das zu 104 WM-Spielen führen - das wären 40 Partien mehr als aktuell in Katar auf dem Spielplan stehen. Bei 16 Dreiergruppen und den folgenden vier K.o.-Runden werden insgesamt 80 WM-Partien absolviert. Kritisiert wurde an diesem Modus die höhere Gefahr für Absprachen, da eine Nation zwingend spielfrei hat.

Die FIFA erwartet durch die gestiegene Anzahl von Spielen bei der Dreiländer-Endrunde deutlich höhere Einnahmen. Profitieren werden 16 Länder, die sich zusätzlich zu den bisherigen 32 qualifizieren. "Wir sind wirklich überzeugt von der Ausweitung", sagte Infantino. Der Einfluss des Spiels werde in Nordamerika "unglaublich" sein. "Es wird mehr Spiele geben, die Einnahmen werden steigen", sagte er auch mit Blick auf die grossen Stadien in Nordamerika. Es würden bis zu 5,5 Millionen Fans in den Gastgeber-Ländern erwartet.

WM 2022: Der Weg von Argentinien und Frankreich ins Finale

Am Sonntag steigt das WM-Finale zwischen Argentinien und Frankreich. Wie haben sich die Teams im Verlauf des Turniers geschlagen? Wie verlief die Gruppenphase? Und wer hat gegen wen gespielt? Der SID blickt auf den Weg der beiden Finalisten bis ins Endspiel.

Infantino bis 2031 FIFA-Chef?

Diese Einnahmen könnten Infantino auch helfen, sich weiterhin die Gunst der Verbände zu erkaufen. Bei der Pressekonferenz deutete er an, bis 2031 FIFA-Chef bleiben zu wollen. Eigentlich ist bei der Fifa ein Limit von drei Amtszeiten mit vier Jahren vorgesehen. Bei den Beratungen im FIFA-Council sei am Freitag schliesslich klargestellt worden, "dass ich mich in meiner ersten Amtszeit befinde", sagte der Schweizer bei seinem ersten Auftritt vor der versammelten Weltpresse seit dem bizarren Monolog vor 27 Tagen.

Einstimmig sei entschieden worden, dass der Zeitraum zwischen 2016 bis 2019, in dem Infantino als Nachfolger des zurückgetretenen Joseph S. Blatter übernommen hatte, nicht als Amtszeit zähle.

Beim Kongress im März in Kigali/Ruanda startet Infantino damit höchstwahrscheinlich erst in seine zweite von maximal drei erlaubten Amtszeiten. Seine Wiederwahl gilt ohne Gegenkandidat als sicher - sehr zum Unmut des Deutschen Fussball-Bundes (DFB). Wie mehrere andere europäische Verbände hatte DFB-Boss Bernd Neuendorf betont, Infantino die Gefolgschaft verweigern zu wollen. Auswirkungen hat das keine.

(AFP/dpa/lh/lko)

Lesen Sie auch: Deutscher Ex-Nationalspieler verletzt sich bei Spiel in Katar schwer

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.