Die schwedische Trainerlegende Sven-Göran Eriksson ist tot. Der frühere Trainer der englischen Nationalmannschaft starb nach schwerem Krebsleiden im Alter von 76 Jahren, wie sein schwedischer Agent Bo Gustavsson bestätigte.
Die Fussballwelt trauert um Trainerlegende Sven-Göran Eriksson: Der Schwede ist am Montag im Alter von 76 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Das bestätigte sein Agent Bo Gustavsson unter anderem der Deutschen Presse-Agentur sowie der AFP.
Eriksson sei "friedlich im Kreise seiner Familie in seinem Haus verstorben". Die Familie bitte um Respekt dafür, im Privaten trauern zu dürfen.
Im Januar machte Eriksson seine schwere Krebserkrankung öffentlich, bei ihm wurde Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium diagnostiziert. Er habe wahrscheinlich nur noch ein Jahr zu leben, erklärte er damals im Interview des schwedischen Radiosenders SR P1. Ein Jahr zuvor hatte der Schwede, den seine Landsleute stets "Svennis" nannten, bereits mitgeteilt, aus Gesundheitsgründen eine berufliche Pause einlegen zu müssen.
Eriksson sorgte bei den "Three Lions" für ein Novum
Eriksson hatte 1982 mit dem IFK Göteborg überraschend den Uefa-Cup gewonnen und dabei im Halbfinale den 1. FC Kaiserslautern und im Endspiel den Hamburger SV besiegt. Während seiner jahrzehntelangen Trainerkarriere coachte der frühere Abwehrspieler anschliessend zahlreiche Vereine wie Benfica Lissabon, AS und Lazio Rom sowie Manchester City und mehrere Länder-Auswahlteams.
Seinen wohl grössten Posten auf der internationalen Fussballbühne hatte er von 2001 bis 2006: Als erster Ausländer überhaupt durfte er die Fussball-Nationalmannschaft von England coachen, die der Schwede bei der WM 2002, der EM 2004 sowie der WM in Deutschland 2006 jeweils ins Viertelfinale führte.
Grossbritanniens Thronfolger Prinz William als Schirmherr des englischen Fussballverbandes FA würdigte Eriksson in einer Nachricht auf der Plattform X. Es sei traurig, von dessen Tod zu erfahren. Er habe Eriksson mehrmals getroffen während dessen Zeit als Trainer von England und sei von dessen Ausstrahlung und Leidenschaft für den Fussball beeindruckt gewesen. "Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden. Ein wahrer Gentleman des Spiels."
In Schweden gilt "Svennis" als grösster Fussballtrainer, den das Land jemals hatte. Nach Bekanntwerden seiner Krebsdiagnose würdigte ihn die Sport-Elite des skandinavischen Landes ebenso wie viele Wegbegleiter seiner Zeit in England.
Bis zuletzt hatte Eriksson in der Öffentlichkeit versucht, positiv zu bleiben und der Krankheit mit Frohsinn entgegenzutreten. Zum Abschluss seines Lebens auf der Trainerbank durfte er sich im März noch einen Herzenswunsch erfüllen und den FC Liverpool bei einem Legendenspiel an der Anfield Road betreuen. Dazu eingeladen hatte ihn der damalige Coach der "Reds", Jürgen Klopp. (dpa/bearbeitet von ms)
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