Eklat in Frankreichs Ligue 1. Olympique Lyons neuer Trainer geht auf den Schiedsrichter los, Corentin Tolisso springt als Schlichter ein. Paulo Fonseca droht nun eine lange Sperre.

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Nase an Nase mit dem Schiedsrichter: Trainer Paulo Fonseca droht nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt bei Olympique Lyon eine lange Zwangspause.

Der Portugiese erlaubte sich am Sonntag im Spiel gegen Stade Brest (2:1) einen bemerkenswerten Ausraster, schrie Referee Benoit Millot aus nächster Nähe ins Gesicht. Dieser hatte dem 51-Jährigen die Rote Karte gezeigt, Fonseca muss sich am Mittwoch vor der Disziplinarkommission der französischen Fussball-Liga (LFP) verantworten. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP, es drohe eine lange Sperre.

Paulo Fonseca Kopf an Kopf mit Schiedsrichter Benoit Millot

Fonseca habe ihn "körperlich einschüchtern" wollen, sagte Schiedsrichter Millot später der L'Equipe, er habe auch einen Schlag angedeutet, "einen Kopfstoss. Eine solch aggressive Haltung ist kaum vorstellbar bei einem professionellen Trainer."

Der ehemalige Bayern-Spieler Corentin Tolisso, der seit 2022 für Lyon spielt, schritt dazwischen und hielt seinen Coach damit womöglich von schlimmeren Gesten ab. Fonseca entschuldigte sich nach dem Spiel, "ich hätte das nicht tun sollen, das ist wahr", sagte er.

Dämpfer in Lyon: Frankfurt verliert erstmals

Trotz Führung muss Eintracht Frankfurt die erste Niederlage in dieser Europa-League-Saison hinnehmen. Bei Olympique Lyon wurde dem Team von Trainer Dino Toppmöller vor allem ein schwacher Start in die zweite Hälfte zum Verhängnis.

Lyon hatte im Spiel gegen Brest einen Rückstand gedreht, in der Nachspielzeit prüfte Millot gemeinsam mit dem VAR allerdings noch einmal einen möglichen Elfmeter für den Gegner. Allein diese Prüfung sorgte für Fonsecas Ausraster, einen Strafstoss gab es nicht.

Olympique Lyon: Trainer könnte sieben Monate gesperrt werden

Der Portugiese, zuvor bei der AC Mailand, hatte den ambitionierten Klub Ende Januar übernommen und seither drei der fünf Spiele mit dem Team gewonnen. Wie damals ist Lyon allerdings bloss Sechster der Ligue 1.

Welche Strafe Fonseca erwartet, ist unklar. Nach einem ähnlichen Vergehen, allerdings als Spieler, wurde Monacos Nabil Dirar 2016 für acht Ligaspiele gesperrt. Laut LFP-Reglement wäre aber auch eine Sperre für sieben Monate möglich, damit würde Fonseca in dieser Saison nicht mehr eingreifen können. (sid/bearbeitet von msb)