Stundenlang bangen seine Fans um Diego Armando Maradona, dann feiern sie die gute Nachricht. Ein Ärzteteam entfernt dem Weltmeister von 1986 ein Blutgerinnsel am Gehirn. Emotional ist der "Goldjunge" aber angeschlagen: Die Isolation in der Pandemie setzt ihm zu.

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Argentiniens Fussball-Legende Diego Armando Maradona geht es nach einer Operation wegen einer Gehirnblutung schon wieder besser. Der frühere Nationalspieler ist nach dem Eingriff wenige Tage nach seinem 60. Geburtstag nach Angaben seiner Ärzte auf dem Weg der Besserung.

"Diego hat den Eingriff sehr gut vertragen. Er ist wach. Es ist alles sehr gut", sagte Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque am späten Dienstagabend (Ortszeit) in einer Klinik bei Buenos Aires.

Der 60-Jährige sei erfolgreich an einem subduralen Hämatom operiert worden. Dabei handelt es sich um eine Blutung zwischen harter Hirnhaut und Gehirn. Auch Maradonas Sprecher Sebastián Sanchi gab Entwarnung: "Alles lief wie geplant", schrieb er auf Instagram.

Die Operation, an der mehrere Ärzte beteiligt gewesen seien, habe etwa eine Stunde und 20 Minuten gedauert, fügte der Mediziner Luque hinzu. Sie sei zwar nicht besonders kompliziert gewesen. "Aber es bleibt ein neurochirurgischer Eingriff."

Diego Maradona befindet sich unter Beobachtung

Maradona befinde sich nun unter Beobachtung auf seinem Zimmer und erhole sich. Wann der Weltmeister von 1986 entlassen werden kann, könne er noch nicht sagen. Dies hänge vom weiteren Verlauf ab. Zunächst solle die angelegte Drainage entfernt werden, erläuterte Neurochirurg Luque.

Seine Worte wurden begleitet von Applaus und Jubel Dutzender Fans, die stundenlang vor der Klinik ausharrten und um das Wohl ihres Idols bangten, wie TV-Bilder zeigten. "Ich liebe dich, Diego", schrie einer. Viele trugen Trikots der argentinischen Nationalmannschaft mit Maradonas Rückennummer 10 oder von dessen Heimatvereins Boca Juniors.

Andere hielten Fahnen mit dem Konterfei des "Pibe de Oro" (Goldjungen) hoch, der in seiner Heimat als Nationalheld verehrt wird. "Diego, wenn es dir gut geht, geht es uns gut", war auf einem Transparent nebst der Aufschrift "D10S" (was sich ähnlich wie "Dios" - Gott - schreibt) zu lesen.

"In diesem fussballverrückten Land ist Maradona unser grösster Held, der Rest ist unwichtig", sagte der 29-jährige Nicolás der Zeitung "La Nación".

Genesungswünsche aus der ganzen Welt

"Danke an alle, die für ihn gebetet haben", schrieb Maradonas Tochter Dalma in der Nacht auf Mittwoch bei Twitter. Ihre Schwester Jana fügte hinzu: "Jetzt fühlt sich das Leben etwas leichter an."

Aus ganz Argentinien und aus dem Ausland erreichten Genesungswünsche den legendären Fussballer. Selbst Vizepräsidentin Cristina Kirchner und Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro erkundigten sich nach Angaben seines Anwalts Matías Morla nach Maradona.

"Diego, ich wünsche dir alle Kraft der Welt", schrieb der argentinische Stürmerstar Lionel Messi am Mittwoch auf Instagram neben einem älteren Foto, das ihn neben Maradona zeigt. "Meine Familie und ich wollen dich so schnell wie möglich wieder fit sehen. Eine Umarmung von Herzen."

"#FuerzaDiego" (etwa: Diego, sei stark) twitterte die Nationalelf. Auch Real Madrids Trainer Zinedine Zidane wünschte Maradona alles Gute. "Er ist gerade 60 Jahre alt geworden. Viele Leute haben ihm etwas gewidmet und ich auch. Ich hoffe und bitte, dass alles gut geht, denn das ist es, was wir für ihn und seine Familie wollen", sagte Zidane nach dem Sieg in der Champions League gegen Inter Mailand laut der Vereinshomepage des spanischen Rekordmeisters.

Maradona war am Montag in ein Krankenhaus in La Plata südwestlich von Buenos Aires gebracht worden. Zunächst war lediglich von emotionalem Stress, Blutarmut und Dehydrierung die Rede. Bei den Tests wurde dann die Blutung entdeckt. An seinem 60. Geburtstag hatte das Idol am Freitag bereits einen angeschlagenen Eindruck gemacht.

Immer wieder gesundheitliche Probleme bei Maradona

"Diego war zuletzt sehr depressiv", sagte sein Anwalt Morla am Mittwoch. "In dieser Zeit rund um seinen Geburtstag vermisst er immer sehr jene, die nicht mehr bei und sind - vor allem seine Mutter." Die Isolation in der Corona-Pandemie mache ihm zudem schwer zu schaffen.

Vor dem ersten Spiel seines Vereins Gimnasia y Esgrima La Plata nach der Corona-Pause kam er zwar kurz ins Stadion, um Glückwünsche und Geschenke entgegenzunehmen. Allerdings musste er von zwei Begleitern beim Gehen gestützt werden.

Die Partie selbst verfolgte Maradona auf Anraten seines Arztes von zu Hause aus. Argentiniens Fussball-Held hat immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt. 2000 diagnostizierten Ärzte ein Herzleiden, verursacht durch Kokainkonsum. Es folgten unter anderem Entziehungskuren und eine Magenverkleinerung. (dpa/lh/awa))

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