Die Zusammenarbeit zwischen Kylian Mbappé und Paris Saint-Germain endet offiziell in wenigen Tagen, allerdings nicht im Guten. Eine Millionenforderung des Star-Stürmers könnte nun für neuen Zündstoff sorgen.

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Inmitten der laufenden Europameisterschaft, bei der Kylian Mbappé aufgrund eines erlittenen Nasenbeinbruchs eine Maske tragen muss, steht der 25-jährige Stürmer im Zentrum einer drohenden Schlammschlacht mit seinem ehemaligen Verein Paris Saint-Germain.

Kylian Mbappé setzt PSG ein Ultimatum

Denn der Kapitän der französischen Nationalmannschaft verlangt der französischen Sportzeitung "L'Equipe" zufolge die Auszahlung von über 100 Millionen Euro – und das bis zum 30. Juni. Der Grund: PSG soll Mbappé seit April kein Gehalt mehr gezahlt haben, auch Prämien würden demnach noch ausstehen.

Kylian Mbappé
Im dritten Gruppenspiel gegen Polen feiert Kylian Mbappé sein erstes EM-Tor. Der Angreifer traf per Elfmeter. © Imago/Paul Currie/Shutterstock

Die Beziehung zwischen Mbappé und den Parisern, insbesondere zu Klubchef Nasser Al-Khelaïfi, soll bereits seit einiger Zeit angespannt gewesen sein. In der jüngeren Vergangenheit verschlechterte sich die Situation dann weiter. Spätestens seit Mbappés ablösefreiem Wechsel zu Real Madrid vor einigen Wochen ist das Verhältnis nicht mehr zu kitten.

Berichten zufolge soll es vor dem letzten Heimspiel zu einem offenen Streit gekommen sein, da Mbappé weder dem Präsidenten noch den katarischen Klub-Eigentümern in seinen Abschiedsworten dankte.

PSG will offenbar ausstehende Gehälter nicht zahlen

Mbappés Vertreter pochen nun darauf, dass Paris Saint-Germain die finanziellen Zusagen gegenüber dem Spieler einhält. Der französische Top-Klub scheint jedoch nicht bereit zu sein, Mbappés ausstehendes Juni-Gehalt zu begleichen. Auch die Gehälter für April und Mai sowie eine Treueprämie seien dem "L'Equipe"-Bericht zufolge in der Schwebe.

Das Mbappé-Management wandte sich aufgrund der festgefahrenden Situation bereits an den französischen Fussball-Dachverband "Ligue de Football Professionnel" und berief sich dabei auf Artikel 259 der "Charte du football professionnel". Dieser schreibt vor, dass Gehälter bis zum Monatsende gezahlt werden müssen.

Im Zuge des Gehalts-Streits sollen die Mbappé-Seite und PSG bitterböse Briefe ausgetauscht haben, in denen die Sichtweisen völlig konträr dargestellt worden sein sollen. Auslöser des französischen Rosenkriegs soll die Bekanntgabe Mbappés, seinen bis 2024 laufenden Vertrag nicht zu verlängern, gewesen sein.

Verhandlungen in der Sackgasse

Den Verantwortlichen des französischen Meisters stösst der ablösefreie Transfer zu den "Königlichen" von Real Madrid besonders unangenehm auf, weil sie im vergangenen Sommer eine Chance verpasst haben, 180 Millionen Euro durch Mbappés Transfer zu verdienen. Eine entsprechend hohe Ablösesumme hätte eigentlich im Vertrag verankert werden sollen, dazu kam es allerdings nicht.

Es ist das nächste Kapitel in der Schlammschlacht zwischen Mbappé und PSG. Nur einen Tag nach der Bekanntgabe seines Wechsels zu Real Madrid übte Mbappé scharfe Kritik am franzsösischen Klub. Auf einer Pressekonferenz der französischen Nationalmannschaft äusserte er seine Befürchtung, bei PSG keine Spielzeit mehr zu erhalten, nachdem er sich 2023 gegen eine Vertragsverlängerung entschieden hatte. Diese Aussagen sorgten in Paris für massive Verstimmungen.

Europameisterschaft als letzte Etappe vor Real Madrid

Mbappé nimmt derzeit mit der französischen Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Deutschland teil. Nach dem Ende des Turniers wird er am 16. Juli offiziell bei seinem neuen Verein vorgestellt. Berichten zufolge erhält der Weltmeister von 2018 für seinen ablösefreien Transfer ein Handgeld in Höhe von 100 Millionen Euro. In Madrid wird er einen Fünfjahresvertrag unterzeichnen. Ob das letzte Wort im Geld-Streit mit PSG bereits gesprochen ist, bleibt indes abzuwarten.

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