Mesut Özil hat sich via Twitter für den in China unterdrückten Volksstamm der Uiguren stark gemacht. Gleichzeitig kritisiert er die muslimischen Länder für deren Schweigen zu dem Thema. Der FC Arsenal distanziert sich von den Aussagen.

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Der ehemalige deutsche Nationalspieler Mesut Özil hat sich für den unterdrückten Volksstamm der Uiguren in China stark gemacht und gleichzeitig die muslimischen Länder für ihr Schweigen kritisiert.

Dem Riesenreich wird vorgeworfen, die muslimische Minderheit in der chinesischen Provinz Xinjiang zu verfolgen und in Lager einzusperren.

Mesut Özil macht sich für Uiguren stark

"Korane werden verbrannt... Moscheen werden geschlossen... muslimische Schulen werden verboten... religiöse Gelehrte werden einer nach dem anderen umgebracht... Brüder werden gewaltsam in Lager gesperrt...", schrieb Özil auf türkisch auf seinem Twitter-Account.

Zudem kritisierte der Profi des englischen Klubs FC Arsenal die Zurückhaltung anderer muslimischer Länder. "Woran man sich Jahre später erinnern wird, ist nicht die Gewalt der Tyrannen, sondern das Schweigen der muslimischen Brüder", schrieb Özil weiter.

FC Arsenal distanziert sich von Özils Äusserungen

Der FC Arsenal, der zahlreiche wirtschaftliche Verbindungen nach China unterhält, distanzierte sich von den Kommentaren. "Die veröffentlichten Inhalte sind Özils persönliche Meinung", teilten die Gunners über den chinesischen Kurzbotschaftendienst Weibo mit.

"Als Fussballverein hat sich Arsenal immer an das Prinzip gehalten, sich nicht in die Politik einzumischen."

Laut "Guardian" betreibt Arsenal in China unter anderem eine Restaurantkette. Hinter der Distanzierung von Özils Aussagen könnte also das kommerzielle Interesse des Klubs stecken.

Menschenrechtsgruppen und Experten berichten von mehr als einer Million Uiguren und anderen Muslimen, die in chinesischen Lagern interniert sind.

Nachdem China die Existenz der Lager lange abstritt, erklärte das kommunistische Land inzwischen, es handle sich um Ausbildungszentren zur Umschulung und Deradikalisierung. (lh/afp))

"Kultureller Genozid": Chinas Umgang mit den Uiguren

Öfter schon hat es Berichte über Menschenrechtsverletzungen an den Uiguren in China gegeben. Jetzt hat das Internationale Konsortium Investigativer Journalisten Dokumente veröffentlicht, die das Ausmass belegen sollen. (Vorschaubild: picture alliance/AP Photo/Richard Drew) © ProSiebenSat.1
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