Bayerns ehemaliger Stürmer Carsten Jancker ist mittlerweile im Trainergeschäft aktiv. Jetzt trainiert er in Österreich erstmals einen Bundesligisten, der keine leichte Herausforderung ist.

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Mit seiner Grösse und seiner markant nicht vorhandenen Frisur war er einer der prägenden Bayern-Spieler der späten 1990er und frühen 2000er Jahre: Carsten Jancker. Mit dem FC Bayern feierte er 2001 den Sieg in der Champions League. Mittlerweile ist der ehemalige Stürmer, der auch für Hansa Rostock, Köln, Kaiserslautern und Rapid Wien spielte, als Trainer in Österreich aktiv.

Carsten Jancker
Anfang der 2000er-Jahre war Carsten Jancker (l., hier gegen Kaiserslauterns Harry Koch) ein fester Bestandteil des Bayern-Sturms. © picture-alliance / Sven Simon

Bisher war Jancker dabei vor allem in unteren Ligen tätig: Mit dem SV Horn gelang ihm der Aufstieg in die 2. Liga, mit dem DSV Leoben marschierte er gar von der viertklassigen Landesliga in die 2. Liga durch. Nach seinem dortigen Rücktritt im Januar 2025 darf sich Jancker jetzt erstmals bei einem (Noch-)Bundesligaklub beweisen. Die Austria Klagenfurt, aktuell punktgleich mit dem Schlusslicht Grazer AK auf dem vorletzten Platz der Bundesliga, hat Jancker als neuen Trainer vorgestellt.

Bei seinem neuen Verein erwartet den 50-Jährigen von Beginn an eine schwierige Aufgabe. Vier Spieltage vor Schluss geht es für die Kärntner nur noch darum, den drohenden Abstieg zu verhindern. Unter Janckers Vorgänger Peter Pacult blieb Klagenfurt die letzten fünf Spiele sieglos, das letzte Spiel gegen den LASK wurde mit 6:0 verloren.

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Klagenfurt hat Lizenzprobleme

Und selbst wenn Jancker das Ruder in der Schlussphase nochmal herumreissen kann, wäre der Klassenerhalt für den Klub noch nicht sicher. Denn unabhängig von der sportlichen Leistung hat die Liga den Klagenfurtern in erster Instanz die Lizenz verweigert - als Ursache für die Entscheidung werden finanzielle Bedenken genannt. Der Klub hat hingegen Protest gegen die Entscheidung eingelegt und gibt sich zuversichtlich, in zweiter Instanz Recht zu bekommen.

Ein kostspieliger Trainerwechsel wäre da natürlich keine Hilfe. Bezahlt wird der neue Trainer vielleicht auch deshalb vom Unternehmen TGI, das die Klagenfurter sponsert. "Er wird von uns bezahlt, kostet der Austria daher nicht viel", erklärte TGI-Chef Helmut Kaltenegger gegenüber der "Kronen-Zeitung".

Jancker hatte viele Trainer-Vorbilder

Trotzdem werden die Erwartungen des Klubs an Jancker hoch sein. Der wiederum gibt sich siegessicher: "Wir haben jetzt den Resetknopf gedrückt, müssen uns von allem lösen, was ablenkt, und den Fokus auf die nächste Aufgabe richten", sagte Jancker, der bereits das erste Training geleitet hat. "Wir haben vier Endspiele vor uns - und darauf freuen wir uns."

Prominente Vorbilder hatte Jancker in seiner Spielerkarriere einige. Von allen, darunter auch Giovanni Trapattoni und Ottmar Hitzfeld, habe er sich was abgeschaut, gehe aber seinen eigenen Weg, so Jancker diplomatisch. In der österreichischen Bundesliga kann er sich mit Klagenfurt nun für noch höhere Aufgaben empfehlen. Sein Vertrag läuft zunächst bis Saisonende.

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