Der ehemalige italienische Fussball-Profi Paolo Di Canio hat seinen Job als Kommentator beim TV-Sender Sky Sport verloren. Grund dafür ist ein faschistisches Tattoo auf dem rechten Oberarm des 48-Jährigen, welches ihm nun zum Verhängnis wird.
Paolo Di Canio ist nicht mehr länger Fussball-Kommentator des italienischen TV-Senders Sky Sport. Der Sender kündigte die Zusammenarbeit auf, nachdem das "DUX"-Tattoo des ehemaligen Fussball-Profis sichtbar geworden war, da Di Canio ein kurzärmliges T-Shirt getragen hatte.
"Dux" steht im Italienischen für "Führer". Di Canio bekundet damit seine Sympathie für den einstigen faschistischen Diktator Benito Mussolini. Man schätze zwar die fussballerische Kompetenz von Paolo Di Canio, habe aber dennoch "einvernehmlich die Aussetzung der Zusammenarbeit beschlossen", erklärte Jacques Raynov, Vizepräsident von Sky Sport.
Di Canios politische Einstellung gilt allerdings nicht gerade als Geheimnis. 2005 hatte der damalige Angreifer von Lazio Rom im hochbrisanten Hauptstadt-Derby gegen den Rivalen AS Rom vor der Lazio-Fankurve den Hitler-Gruss gezeigt.
Paolo Di Canio provozierte mit "Hitler-Gruss"
Eine Provokation, aber eben auch ein symbolisches "Geschenk" an die "Irriducibili" - Lazios berüchtigte rechtsextreme Ultras, in deren Block schon mal Hakenkreuzfahnen wehten und die im Derby 1999 die verhassten Fans des Stadtrivalen verspottet hatten: "Auschwitz ist eure Heimat, die Öfen euer Zuhause."
Die Lazio-Ultras schätzten Di Canio für seine unverhohlene Sympathiebekundung für Mussolini. Di Canio hatte sich nach dem Eklat gegen Rassismus- und Nazi-Vorwürfe gerwehrt, mit Verweis auf den "Saluto romano", den Römer-Gruss, den einst Benito Mussolini eingeführt hatte und der später von Hitler übernommen wurde.
"Ich bin kein Rassist", hat Paolo Di Canio bereits in der Vergangenheit erklärt. "Ich bin ein Faschist. Na und? Warum kann ich nicht sagen, dass ich rechtsradikal bin?" Für Di Canio war Italiens Diktator Mussolini "ein sehr ethischer Mann mit hohen Grundsätzen".
Paolo Di Canio, so wirkt es nun, verliert seinen Job als TV-Kommentator nicht direkt aufgrund seiner politischen Einstellung, sondern weil diese im Fernsehen öffentlich sichtbar wurde. Das "DUX"-Tattoo auf dem Oberarm des ehemaligen Torjägers ist jedenfalls keineswegs neu.
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