• Florentino Perez kann die Kritik an der Super League nicht nachvollziehen.
  • Im Gegenteil: Der designierte Boss sieht sich als Heilsbringer.

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Die geplante Super League ist für deren designierten Boss Florentino Perez kein Angriff auf den Fussball, sondern seine notwendige Rettung. "Wenn gesagt wird: Das sind die Reichen - nein. Ich bin nicht der Eigentümer von Real Madrid, Real Madrid ist ein Mitgliederverein", sagte der Präsident der "Königlichen" in einem in der Nacht zu Dienstag ausgestrahlten Interview des Senders El Chiringuito de Jugones, über das die spanische "Marca" berichtete.

"Alles, was ich tue, ist zum Wohl des Fussballs. Jetzt machen wir dies, um den Fussball zu retten, der sich in einer kritischen Situation befindet", sagte Perez weiter

Super League als Folge: Finanzielle Schwierigkeiten wegen Coronakrise

Überall auf der Welt seien Clubs wegen der Corona-Pandemie in finanziellen Schwierigkeiten und es gehe darum, den "Fussball zu retten, damit wir zumindest für die nächsten 20 Jahre in Ruhe leben können. Die Situation ist sehr dramatisch", sagte Perez. Real Madrid hat wie der spanische Rivale FC Barcelona und weitere Klubs hohe Schuldenberge, die Corona-Pandemie hat die Lage für viele wegen der eingebrochenen Umsätze verschlimmert.

Real ist einer von drei Klubs aus Spanien, sechs aus England und drei aus Italien, die sich zu einer Super League zusammenschliessen wollen und damit tags zuvor auf Konfrontationskurs zur UEFA und deren Champions League gegangen sind. Teilnehmen sollen insgesamt 20 Mannschaften, für die Gründungsmitglieder sind 3,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

"Wir werden versuchen, sobald wie möglich zu beginnen", sagte Perez, der als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens auserkoren ist. Deutsche Vereine sind bislang nicht beteiligt, auch der französische Top-Klub Paris St. Germain macht bislang nicht mit.

Champions-League-Reform kommt für Perez zu spät

Die bei der Exekutivsitzung der UEFA am Montag beschlossene Reform der Champions League, die zukünftig mit 36 statt 32 Clubs ausgetragen wird und durch einen neuen Modus 100 Spiele mehr pro Saison haben soll, kommt laut Perez zu spät: "Sie sagen, das neue Format kommt 2024. 2024 sind wir alle tot."

Weiter sagte er über die Königsklasse, bei der Real in der laufenden Saison im Halbfinale steht: "Die Champions League ist ab dem Viertelfinale attraktiv. Wir müssen gegen bescheidene Mannschaften spielen, was nicht attraktiv ist."

Die harsche Reaktion der UEFA und der nationalen Ligen kann Perez nicht nachvollziehen. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin droht damit, dass Nationalspieler der abtrünnigen Klubs bei Europa- und Weltmeisterschaften nicht spielen dürfen. Auch ein Ausschluss aus der laufenden Champions-League-Saison steht im Raum, betroffen wären von den Halbfinalisten neben Real auch der FC Chelsea und Manchester City.

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Real-Boss gibt contra: "Die UEFA hat kein gutes Image"

"Wann immer es eine Veränderung gibt, gibt es immer Leute, die dagegen sind", sagte Perez. "Was ist attraktiv? Dass wir Grossen unter einander spielen, die Konkurrenzfähigkeit. Das ist attraktiv und wird im Fernsehen mehr wertgeschätzt, generiert also mehr Ressourcen."

Mit Konsequenzen für die abtrünnigen Vereine rechnet Perez nicht. "Man muss transparent sein. Die UEFA ist nicht transparent gewesen, und damit ist es vorbei. Mit den Monopolen ist es vorbei, und wir alle sagen, dass der Fussball am Rande des Ruins steht."

"Wir werden mit Sicherheit nicht aus der Champions League rausfliegen. Auch nicht aus La Liga, nichts dergleichen", sagte Perez. "Die UEFA hat kein gutes Image. Ich will Dinge, die bei der UEFA passiert sind, nicht erwähnen, aber sie muss einen Dialog führen und nicht drohen." (dpa/msc)

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