Real Madrid boykottiert die Ballon-d'Or-Gala in Paris, weil bereits vorab durchsickert, dass Vinicius Junior nicht gewinnen wird. Der Grossteil unserer Leser hat eine eindeutige Meinung dazu – die Reaktionen auf den Real-Boykott.

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Sportjournalisten aus aller Welt hatten entschieden, seit Montagabend ist es offiziell: Der Ballon d'Or 2024 geht an Rodri. Der Spanier wurde damit zum besten Spieler des Jahres ausgezeichnet.

Weil bereits Stunden im Voraus die Nachricht durchsickerte, dass Real-Superstar und Ballon d'Or-Favorit Vinicius Junior leer ausgehen und auch sonst kein Spieler der "Königlichen" gewinnen würde, boykottierten die Madrilenen die Veranstaltung in Paris kurzerhand. Die Verantwortlichen fühlten sich massiv benachteiligt. Der Privatflug wurde gestrichen, die rund 50-köpfige Delegation blieb in der spanischen Hauptstadt.

Dies sorgte am Abend im Théâtre du Châtelet zeitweise für kuriose Situationen. Beispielsweise als Real als bestes Männer-Team und Real-Coach Carlo Ancelotti als bester Trainer ausgezeichnet wurden, jedoch kein Vereinsverantwortlicher vor Ort war, um den Preis jeweils entgegenzunehmen.

Kritik am Real-Boykott folgte prompt, viele Fans sprachen von einer deutlich überzogenen Reaktion. Und auch unsere Leser sind sich grösstenteils einig, wenn sie sagen: Real Madrid hätte der Veranstaltung nicht fernbleiben dürfen.

Vielen Dank für Ihre zahlreichen Zuschriften! Eine Auswahl veröffentlichen wir in diesem Beitrag.

  • "Real Madrid schiesst sich mit dieser Aktion selbst ins Abseits. Auch wenn ich den Ballon d'Or seit Jahren kritisiere – und eine Vielzahl der Preisträger nicht nachvollziehen konnte –, ist das Verhalten von Real Madrid absolut respektlos und man sollte darüber nachdenken, Vertreter von Real Madrid zukünftig nicht mehr einzuladen. Unabhängig von den sportlichen Leistungen von Vini Jr. sollten meines Erachtens bei Preisträgern auch immer 'weiche Faktoren', wie beispielsweise der Fairplay-Gedanke, eine Rolle spielen. Vini Jr. beweist konsequent, dass er von Fairplay nichts hält und verhöhnt Gegner wie gegnerische Fans. So jemand sollte keine Preise erhalten. Ich kann zwar grundsätzlich nachvollziehen, dass Kroos zu seinem ehemaligen Team-Kollegen hält. Er sollte sich aber auch Gedanken darüber machen, dass er mit solch einem Statement einen Spieler wie Rodri, der den grössten Erfolg seines Lebens feiert, herabwürdigt. Das ist nicht das Verhalten eines grossen Sportlers." (Timo, 41 Jahre)
  • "Real Madrid glänzt doch in den letzten Jahren mehr durch ihre Arroganz und sehr oft durch das Glück, das ihnen als Mannschaft zuteil wird. Nur durch absolut linke Fouls, die nicht geahndet wurden, und mit viel Glück gewannen sie die beiden Europacup-Endspiele gegen Liverpool. Wie ein Spieler privat tickt, wäre mir als Trainer und Verein egal, solange er seine Leistung bringt. Vinícius Júnior ist einer der besten, kein Zweifel, aber es gibt so viele 'beste' Spieler … Alles in allem ein von Real inakzeptables und unsportliches Verhalten, was für mich ein Grund wäre, bei der nächsten Wahl die Spieler von Real Madrid nicht zu berücksichtigen!" (Roland)
  • "Das Ganze ist eh nur reine Show! Es ist unmöglich, die verschiedenen Spieler zu vergleichen und den besten rauszupicken. Dass ein Verein, wie hier nun Real Madrid, die beleidigte Leberwurst spielt, sagt doch eigentlich alles ... Am besten – vergessen!" (Anonym)
  • "Real ist an Arroganz wohl kaum zu überbieten." (Anonym)

"Schmollen wie kleine Kinder"

  • "In Vinícius Júnior hat sich ein 'würdiger' Nachfolger von Neymar als unbeliebtester Spieler der Welt herauskristallisiert." (Günter)
  • "Ich frage mich, wo die sportliche Fairness bleibt? Wieder einmal sieht man, dass der Profifussball aus überbezahlten und überheblichen Menschen besteht. Sportlichkeit bedeutet auch Anerkennung der Mitspieler und Gegner!" (Anonym)
  • "Eine unfassbare Arroganz, die dieser Verein hier ganz offen an den Tag legt. Aber das ist ja nicht neu … Auch jede Schiedsrichter-Entscheidung gegen den Verein (von denen es leider nicht so viele gibt) ist Majestätsbeleidigung. Wer kann diesen Verein endlich mal von seinem hohen Ross herunterholen? Es wird wirklich Zeit!" (Anonym)
  • "Haben die Spanier also zu wenig Bestechungsgelder fliessen lassen und dafür die Retourkutsche bekommen – und jetzt hocken sie in der Ecke und schmollen wie kleine Kinder? Da sollten die Organisatoren der Wahl auch hart durchgreifen und Real Madrid im nächsten Jahr komplett boykottieren: Kein Spieler oder Trainer von Real darf 2025 zur Wahl stehen." (Anonym)
  • "Wieso wird bei einem Mannschaftssport überhaupt der einzelne Spieler geehrt? Damit so Egoisten wie Vinícius Júnior noch mehr Aufmerksamkeit bekommen?" (Anonym)

"Entscheidung ist für niemanden nachvollziehbar"

  • "Wegen wem oder was gehen Millionen Fussball-Fans in die Stadien? Sie wollen Ausnahmespieler sehen, die den Unterschied ausmachen: CR7, Messi oder Vini Jr., die Spiele entscheiden und Fans begeistern. Die Entscheidung ist für niemanden nachvollziehbar und schadet dem Fussball. Vini ist momentan der beste Spieler der Welt." (Jürgen)
  • "Die Jury dieses Ballon d'Or ist der eigentliche Witz dabei. Ich verstehe Real sehr gut und kann die Reaktion nachvollziehen, weil Fairness eben nicht nur im Spiel gelten sollte, sondern auch im Umfeld – wo es um nichts anderes geht als um sehr, sehr viel Geld. Wenn man nun den Clowns und Möchtegern-'Experten' solch eine Wahl anvertraut, hat man von vornherein etwas falsch gemacht." (Anonym)
  • "Real ist Real. Davon kann der Deutsche nur träumen. Aber beim Hetzen war er schon immer die Nummer eins. Unterste Schublade, wie immer." (Fritz)
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