Die Champions-League-Saison ist für Real Madrid in dieser Saison überraschend früh beendet. Und beim Aus gegen Arsenal gibt der Titelverteidiger auf allen Ebenen kein gutes Bild ab.
Für Real Madrid war der Abschied aus der diesjährigen Champions-League-Saison unrühmlich. Statt der erhofften "Remontada", dem Aufholen des 0:3-Rückstands, blieb der Titelverteidiger blass. Für Aufsehen im negativen Sinne sorgte der deutsche Nationalspieler
In der zweiten Halbzeit lieferte sich Rüdiger ein Laufduell mit Arsenals 18-jährigen Linksverteidiger Myles Lewis-Skelly. Lewis-Skelly fiel dabei mit dem Rücken zu Boden, Rüdiger lief weiter und trat dabei zwischen die Beine des am Boden liegenden Gegenspielers. Eine Verwarnung oder gar einen Platzverweis gab es für den Verteidiger dabei nicht. Gerade in den sozialen Medien sorgte die Szene für Aufruhr. Lewis-Skelly konnte weiterspielen, zeigte Bilder von der Szene nach dem Spiel aber kommentarlos auf seinem Instagram-Profil.

Den sonst so erfolgsverwöhnten Real-Stars stand die Enttäuschung und Machtlosigkeit beim Ausscheiden auch sonst ins Gesicht geschrieben. "Wir haben gegen ein überlegenes Arsenal verloren und das müssen wir akzeptieren", sagte Torwart Thibaut Courtois bei Movistar im Anschluss an das 1:2 (0:0) im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen die Gunners. "Wir müssen genau analysieren, was wir besser machen können."
"Remontada" misslingt Real komplett
Hatte der Titelverteidiger vor dem Duell im Bernabéu noch von der "Remontada", dem grossen Comeback geträumt, kam während der 90 Minuten nie wirklich das Gefühl einer grossen Aufholjagd auf. "Dieses Madrid ist nicht in der Stimmung für Wunder", titelte entsprechend die Marca. "Am Anfang haben wir für Gefahr gesorgt, die Fans haben uns angetrieben, aber Arsenal ist ein Team, das gut verteidigt, organisiert ist", sagte Courtois.
Vor allem der Belgier, der in der 13. Minute einen schwachen Elfmeter von Bukayo Saka pariert hatte, war mit der Spielweise seiner Mannschaft unzufrieden. "Wir sind ein Team", sagte Courtois. "Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass wir zu individuell spielen. Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir es besser machen."
Arsenal jubelt über Halbfinaleinzug
Bei den Gästen von der Insel, die dank der Treffer von Saka (65.) und Gabriel Martinelli (90.+3) auch das Rückspiel gewannen, herrschte derweil die grosse Euphorie. "Es ist ein ganz besonderer Abend für diesen Verein, eins historischer Abend für diesen Verein", jubelte Mittelfeldmotor Declan Rice, der Arsenal mit seinem Freistoss-Doppelpack beim 3:0-Hinspielerfolg auf Kurs Halbfinale gebracht hatte, bei TNT Sports: "Wir haben ein Ziel in diesem Wettbewerb, wir wollen gegen die besten Teams spielen und wir wollen diesen Wettbewerb gewinnen."
Im Rückspiel liessen die Gunners nichts anbrennen, auch nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Vinicius Junior (67.) blieb die Mannschaft von Teammanager Mikel Arteta cool. "Es wurde viel darüber geredet, dass sie zurückkommen würden, weil sie es schon so oft geschafft haben, aber wir hatten so viel Vertrauen und Zuversicht aus dem Hinspiel, dass wir hierherkommen und das Spiel gewinnen könnten", sagte der englische Nationalspieler. "Wir wussten, dass wir leiden würden, aber wir wussten auch, dass wir gewinnen würden. Was für ein Abend für den Verein!" (sid/jum)