In Frankreichs Bevölkerung brodelt es seit Monaten. Grund für den Aufruhr sind die Rentenpläne des Präsidenten Emmanuel Macron. Sein Erscheinen beim Pokalfinale der Fussballer löst Befürchtungen und verstärkte Sicherheitsvorkehrungen aus.
Angekündigte Rentenproteste überschatten schon vor dem Anpfiff das Endspiel um den französischen Fussballpokal. Vor der Partie zwischen FC Nantes und FC Toulouse am 29. April (21:00 Uhr) wird in Frankreich seit Tagen darüber spekuliert, ob Präsident Emmanuel Macron sich das Spiel wie sonst üblich von der Tribüne aus anschaut und ob er die Spieler auf dem Rasen begrüsst. "Das Endspiel des Coupe de France ist ein familiäres und festliches Sportereignis, das der Präsident immer besucht hat. Er wird auch dieses Jahr dabei sein", zitierte der Sender France Info am Freitag einen Sprecher des Präsidenten. Ob Macron auch aufs Spielfeld kommen werde, sei offen.
30.000 Rote Karten für Emmanuel Macron
Die Gewerkschaften wollen Macron auf jeden Fall einen lautstarken Empfang bereiten. Vor dem Stadion werden an die Zuschauer 30.000 Rote Karten verteilt mit der Aufschrift "Nein zur Rente mit 64 Jahren", ebenso wie 10.000 Trillerpfeifen. Da die Regierung die Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre ohne Abstimmung im Parlament mit dem Sonderparagrafen 49.3 durchgedrückt hat, soll in der 49. Spielminute gepfiffen und protestiert werden. Zu dem Spiel werden 3.000 Polizisten mobilisiert, 1.000 mehr als beim Endspiel im vergangenen Jahr. Unter Vorsitz von Innenminister Gérald Darmanin gab es bereits eine Krisensitzung zu dem Spiel, berichtete die Zeitung "Le Parisien".
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Gerüstet sind die Behörden auch gegen mögliche Sabotage während des Spiels. Dabei geht es um das örtliche Abschalten des Stroms, wie es bei Protestaktionen und auch einem Besuch von Präsident Macron kürzlich vorgekommen ist. Zuletzt musste ein Rugbyspiel in Frankreich 30 Minuten lang unterbrochen werden, weil Beschäftigte des Stromversorgers dem Stadion aus Protest den Saft abgedreht hatten. Das Stade de France aber verfügt ohnehin über Stromgeneratoren, die bei einem Versorgungsproblem sofort anspringen, wie "Le Parisien" berichtete. (dpa/hau)
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