Bei der WM 2002 hat er die ganze Fussballwelt verzaubert. Jetzt möchte er es nochmal wissen: Brasiliens Legende Ronaldo will nächster Präsident des nationalen Fussballverbandes CBF werden und hat am Montag offiziell seine Kandidatur angekündigt.

Mehr News zum Thema Fussball

"Ich habe Hunderte von Gründen, aber der wichtigste ist, weltweit Respekt vor dem brasilianischen Fussball zurückzuerobern", manifestierte sich der 48-Jährige im Exklusivinterview mit dem Internetportal Globoesporte.

Um Amtsinhaber Ednaldo Rodrigues im März 2026 abzulösen, braucht der dreimalige Weltmeister vor allem die Unterstützung der Landesverbände, die die Mehrheit der Stimmrechte bei der Wahl haben. Er habe "ausserordentliche Pläne", die er den Landesfürsten in den nächsten Monaten persönlich vorstellen wolle. "Ich werde kreuz und quer durch Brasilien reisen", versprach der Weltmeister von 1994 und 2002.

CBF bedeutet auch Politik

Bei den vergangenen fünf WM-Turnieren erreichte der Rekord-Champion nur 2014 die Runde der letzten Vier, erlitt dort mit dem 1:7 im Halbfinale gegen Deutschland aber eine historische Schmach und strauchelt gerade auch durch die Qualifikation zur WM-Endrunde 2026. "Ich bin eine Alternative für einen wichtigen Wechsel im brasilianischen Fussball, der eine tiefe Krise durchlebt", hob der dreimalige Weltfussballer deshalb hervor.

Die CBF ist jedoch ein politisch festes Geflecht. Seit 1989, als der später in Korruptionsskandalen verwickelte Ricardo Teixeira erstmals zum Präsidenten gewählt worden war, trat am Ende nie ein Gegenkandidat gegen den von den Landesfürsten unterstützten Bewerber an, der meist der Amtsinhaber selbst oder ein von ihm auserwählter Nachfolger war. (SID/bearbeitet von phs)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.