Real Madrid fordert öffentlich eine Reform des spanischen Schiedsrichterwesens. Der Klub erhebt schwere Korruptionsvorwürfe gegen den Verband.

Mehr News zum Thema Fussball

Nach zahlreichen eigenen Beschwerden über Entscheidungen der Unparteiischen hat Real Madrid nun Konsequenzen im spanischen Schiedsrichterwesen gefordert. Es benötige eine "vollständige" Reform, hiess es in einem am Montagabend veröffentlichten Brief. Gleichzeitig erhob der Weltklub heftige Anschuldigungen gegen den spanischen Fussballverband RFEF. Das System habe sich als "von innen heraus korrupt erwiesen".

Bereits in der Vergangenheit hatte Madrid mehrfach Beschwerden über Schiedsrichterentscheidungen veröffentlicht. Mit den nun geäusserten Anschuldigungen ist die nächste Stufe des Konflikts erreicht. Der Verband bedauerte in einem Statement "Ton und Schwere der Anschuldigungen, die die Integrität der Schiedsrichtergremien und das Funktionieren des Wettbewerbs als Ganzes in Frage stellen." Die ständige "Delegitimierung der Schiedsrichterarbeit" schaffe ein "Klima des Misstrauens".

Niederlage bei Espanyol Barcelona bringt Fass zum Überkochen

Auch Ligapräsident Javier Tebas äusserte sich auf X, ihn überrasche der Brief "überhaupt nicht". Über eine Reform sei am 19. April 2023 in einer LaLiga-Sitzung diskutiert und abgestimmt worden – "und Real Madrid war dagegen."

Der neuerliche Auslöser des Konflikts waren zwei vermeintliche Fehlentscheidungen im verlorenen Ligaspiel bei Espanyol Barcelona (0:1). Bei der Niederlage beim Abstiegskandidaten hatte Real nach einer rüden Grätsche von Carlos Romero einen Platzverweis gefordert. Der spätere Siegtorschütze sah lediglich die Gelbe Karte, der VAR schritt nicht ein. Ausserdem wurde ein vermeintlicher Treffer von Vinicius Junior aufgrund eines vorigen Foulspiels von Kylian Mbappé aberkannt.

Real Madrid schiesst gegen Schiris: "Manipulation des Wettbewerbs"

Die Ereignisse würden "jeden Spielraum für menschliches Versagen oder Schiedsrichterauslegung" übersteigen, schrieb Reals Sekretär des Verwaltungsrats, José Luis del Valle Pérez: "Was dort passiert ist, stellt den Höhepunkt eines völlig diskreditierten Schiedsrichtersystems dar, in dem Entscheidungen gegen Real Madrid ein Ausmass an Manipulation und Manipulation des Wettbewerbs erreicht haben, das nicht ignoriert werden kann."

Das System sei "darauf ausgelegt sich selbst zu schützen", hiess es weiter. Neben einer Reform für die Zukunft forderte der spanische Rekordmeister "angesichts der Schwere der Tatsachen" Einsicht in die VAR-Kommunikation der beiden Schlüsselaktionen zu erhalten. (sid/bearbeitet von msb)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.