Schwedens Profivereine lehnen die Einführung des Video-Schiedsrichters mehrheitlich ab. Der Verbandschef, ein Freund des VAR, beugt sich dem Votum.
Nach anhaltendem Widerstand von organisierten Fans und Klubs verzichtet Schweden auf die Einführung des Videobeweises im Fussball. Die Allsvenskan verweigert sich dem technischen Hilfsmittel als letzte der 30 grösseren Ligen in Europa.
18 von 32 der Spitzenvereine im Ligaverband hätten sich mittlerweile gegen den VAR ausgesprochen, sagte der schwedische Verbandschef Fredrik Reinfeldt der Zeitung "Aftonbladet". Dieser Mehrheit werde sich der Verband beugen. Er erwarte auch nicht, dass sich diese Haltung in Zukunft ändern werde, fügte Reinfeldt hinzu.
Keine Vorschrift seitens der Uefa
Zuvor habe es Gespräche mit der Europäischen Fussball-Union Uefa darüber gegeben, ob Schweden verpflichtet sei, den umstrittenen Videobeweis einzuführen. "Das erwarte ich nicht. Daher liegt es an uns, die Entscheidung zu treffen", sagte Reinfeldt.
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Der VAR stösst in Schweden seit langem auf Widerstand, der in den vergangenen Monaten eher zugenommen hat. Noch im März 2023 hatte Reinfeldt gesagt, der Videobeweis sei die Zukunft des schwedischen Fussballs. Er werde sich aber den demokratischen Spielregeln beugen, sagte der Verbandschef nun. Die Situation sei aus seiner Sicht "eindeutig".
Die Bundesliga spielt seit der Saison 2017/18 unter Aufsicht des Video-Schiedsrichters
In Deutschlands Bundesliga wurde der Videobeweis bereits in der Saison 2017/18 eingeführt. Über seine Anwendung gibt es bis heute im deutschen Profifussball immer wieder Diskussionen. In den Spitzen-Wettbewerben der Uefa und des Weltverbands Fifa ist der VAR ebenfalls ein Standard-Hilfsmittel für die Schiedsrichter. (dpa/sid/hau)
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