Seit knapp zwei Wochen steht Bundesanwalt Michael Lauber wegen Treffen mit FIFA-Chef Gianni Infantino unter Druck. Nun hat sich der 53-Jährige selbst geäussert.

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Der Chef der obersten Anklagebehörde in der Schweiz hat zwei informelle und nicht protokollierte Treffen mit FIFA-Chef Gianni Infantino verteidigt. Bundesanwalt Michael Lauber erklärte am Mittwoch in Bern, dass komplexe Verfahren nur mit solchen Treffen zu bewältigen seien.

Er wolle in der Lage sein, Strategien zu entwickeln, um ein Verfahren zu führen. Daher werde er auch künftig solche Treffen wahrnehmen. Die FIFA sei in dem behandelten Verfahrenskomplex Privatkläger und geschädigte Partei.

Vor gut zwei Wochen waren die Treffen von Lauber und Infantino im Frühjahr 2016 durch die Football-Leaks-Veröffentlichungen in den Fokus geraten.

Laub will weiterhin Bundesanwaltschaft weiterhin leiten

Die Treffen eingefädelt haben soll der Walliser Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold. Arnold soll zuvor exklusive Einladungen von Infantino angenommen haben, unter anderem zur WM 2018 in Russland und zum FIFA-Kongress 2016 in Mexiko. Gegen ihn wird derzeit ermittelt.

Die Ermittlungen gegen den Chefermittler Olivier Thormann unter anderem wegen Begünstigung und Vorteilsannahme waren derweil am vergangenen Freitag eingestellt worden.

Sein Arbeitsvertrag wurde aber dennoch gekündigt - eine Trennung im gegenseitigen Einvernehmen, wie die Behörde und nun auch Lauber persönlich betonten. Die Informationen, die zu Thormanns Freistellung geführt hatten, stünden nicht im Zusammenhang mit den Treffen mit Infantino, sagte Lauber.

Der Bundesanwalt machte zudem deutlich, dass er die Behörde auch weiterhin leiten und sich im kommenden Jahr für vier weitere Jahre als Bundesanwalt zur Wahl stellen wolle. (dpa/thp)

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