Rassismus von den Rängen ist eines der Hauptprobleme des Fussballs. Italiens Serie A wollte mit einem Gemälde dagegen vorgehen. Es zeigt drei Affen. Die Botschaft des Künstlers aber kommt nicht an.
Ausgerechnet mit einem Bildnis von drei Affen wollte die italienische Serie A gegen Rassismus vorgehen - doch nun steht die höchste italienische Fussball-Liga wegen ihrer Kampagne in der Kritik.
Serie A: Dem Künstler wird "Ignoranz" vorgeworfen
Umgehend brach im Netz ein Sturm der Entrüstung aus. Nutzer kommentierten auf der Instagram-Seite des Malers Simone Fugazzotto, die Darstellung zeuge von "Ignoranz".
Der englische Ex-Nationalspieler und heutige Fussballkommentator Stan Collymore schrieb voller Ironie auf Twitter: "Fantastisch, die Anti-Rassismus-Kampagne der Serie A zu sehen - ja, es ist wirklich wahr."
Das Triptychon des Künstlers zeigt drei Affenköpfe mit verschiedenen Farben - es solle verdeutlichen, dass "wir alle Affen sind", erklärte er in einer Mitteilung der Serie A. "Ich will zeigen, dass wir alle dieselbe Rasse sind."
Simone Fugazzotto verteidigt sein Affen-Gemälde
Und er verteidigte sein Produkt: "Meine Gemälde zeigen die Werte des Fairplays und der Toleranz. Ich benutze Affen als Metapher für Menschen, weil unsere Hautfarbe nicht wichtig ist."
Rassismus im italienischen Fussball ist ein grosses Problem. Immer wieder werden dunkelhäutige Spieler mit Affengeräuschen verschmäht. Das Land steht seit langem in der Kritik, nicht genug dagegen zu tun.
Serie-A-Chef Luigi De Siervo hatte die Kampagne am Montag präsentiert. Sie soll in drei Phasen ablaufen. Unter anderem sollen alle 20 Klubs eine Absichtserklärung unterzeichnen und ein "Testimonial" - einen Werbebotschafter - gegen Rassismus ernennen.
Es sei ein "Problem dieses Jahrhunderts, ein Problem, das der Fussball bekämpfen kann, aber nicht allein gewinnen kann", sagte De Siervo.
Der Boss der Serie A wollte rassistische Gesänge der Fans einfach wegblenden
Er stand kürzlich selbst in der Kritik. Die Zeitung "La Repubblica" veröffentlichte Anfang Dezember einen Audio-Mitschnitt, auf dem De Siervo während einer Besprechung vorschlug, die Mikrofone im Stadion abzuschalten, damit die Affenlaute nicht im Fernsehen zu hören wären.
Wenig später sorgte die Sportzeitung "Corriere dello Sport" mit dem Titel "Black Friday" über die beiden dunkelhäutigen Fussballer Romelu Lukaku und Chris Smalling für Schlagzeilen. (hau/dpa)
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