Eine neue Kommission soll in Spanien unter anderem das Ende sexueller Gewalt im Fussball einläuten und für tiefgreifende Reformen sorgen. Die Gründung der Kommission ist eine direkte Konsequenz aus dem Übergriff des ehemaligen Verbandspräsidenten Luis Rubiales auf Jennifer Hermoso.

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Nach dem Kuss-Skandal um den ehemaligen Verbandspräsidenten Luis Rubiales haben die spanischen Fussballerinnen, der nationale Verband RFEF und die oberste Sportbehörde CSD eine gemeinsame Kommission gegründet. Diese soll für tiefgreifende Reformen sorgen, wie der spanische Fussballverband am Montag mitteilte.

Demnach haben die Parteien eine allgemeine Charta unterzeichnet, die "eine neue erfolgreiche und produktive Phase" einleiten soll. Im Namen des Frauen-Nationalteams unterschrieben die drei Kapitäninnen Alexia Putellas, Irene Paredes und Olga Carmona.

Sexuelle Gewalt im Fussball soll enden

Unter anderem gehe es um ein Ende sexueller Gewalt, wie sie etwa bei der Siegerehrung nach dem WM-Finalsieg der spanischen Auswahl vorgefallen war: Damals hatte Rubiales die Nationalspielerin Jenni Hermoso übergriffig auf den Mund geküsst, der Fall löste weltweit einen Sturm der Entrüstung aus. Im Zuge des Kuss-Skandals waren die Weltmeisterinnen um Hermoso zwischenzeitlich in den Streik getreten. Hermoso hatte Rubiales schliesslich angezeigt.

"Es ist ein wichtiger Tag für uns alle", sagte Pedro Rocha, der Vorsitzende des RFEF-Verwaltungsausschusses, nach der Charta-Unterzeichnung. Die Stimmen der Nationalspielerinnen seien gehört worden, die Türen des Verbandes stünden, so Rocha, "für jedes Problem offen".

Applaus für Hermoso

Jennifer Hermoso hat derweil erstmals seit dem Kuss-Skandal wieder ein Training mit den spanischen Fussballerinnen absolviert. Die anwesenden Zuschauer applaudierten, als die 33-Jährige am Montagabend in Madrid gemeinsam mit ihren Kolleginnen das Feld betrat. Nach dem Spiel posierte die Offensivspielerin für Fotos mit Fans.

Das Team um die neue Trainerin Montse Tome trifft am Freitag im Rahmen der Nations League auf Italien, am Dienstag kommender Woche folgt ein Spiel in der Schweiz. Ende September, bei der ersten Länderspielmassnahme nach dem WM-Titelgewinn in Australien und Neuseeland, war Hermoso noch nicht berufen worden. (sid/ska)

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