Das 0:12 des spanischen Drittligisten CD Eldense gegen die zweite Mannschaft des FC Barcelona hat eine Lawine ins Rollen gebracht. Es ist ein Gaunerstück, in dem zahlreiche Spieler, Trainer und sogar die italienische Mafia ihre Finger im Spiel haben könnten.

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So schlimm hatte es CD Eldense in 96 Jahren Klubgeschichte noch nie erwischt: Mit 0:12 ging der spanische Drittligist am Wochenende beim FC Barcelona B unter, der Zweitvertretung der Katalanen. Bereits zur Halbzeit hatte es 0:8 gestanden.

Die Mega-Klatsche war in Spanien bereits am Wochenende ein grosses Thema - jetzt wird die mysteriöse Niederlage womöglich sogar zu einem einzigartigen Präzedenzfall des Weltfussballs.

Am Montag gab es eine Pressemitteilung, die einschlug wie eine Bombe. Die Klubführung hat ihre Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet und die Zusammenarbeit mit dem italienischen Investor des Klubs mit sofortiger Wirkung aufgekündigt.

"Wir glauben ihren Tränen nicht"

Seitdem erfolgen die Einschläge fast stündlich, es kommen immer neue Details ans Tageslicht. "Wir glauben ihren Tränen nicht", sagte Klub-Boss David Aguilar bereits am Sonntag in Richtung seiner Spieler. "Ich gehe davon aus, dass die Partie verschoben war, ich habe verschiedene Spieler im Verdacht."

Der für die Partie in Barcelona nicht berücksichtigte Cheikh Saad twitterte nach dem Spiel: "Ich entschuldige mich bei den Fans, denn das Mindeste, was man von uns verlangen kann, ist Konkurrenzfähigkeit. Das 12:0 ist irreal, und am Ende wird alles ans Tageslicht kommen."

Drei Präsidenten und sieben Trainer

In Eldense haben sich in den letzten Wochen und Monate merkwürdige Dinge zugetragen. Insgesamt hat der Klub jetzt schon 52 Spieler in dieser Saison eingesetzt, dazu drei Präsidenten und sieben Trainer verschlissen.

Seit dem Einstieg des Investors aus Italien spielen fast ausnahmslos nur noch Spieler, die auch von den Italienern eingekauft wurden. Teilweise werden Aufstellungen kurz vor dem Anpfiff nochmals auf mehreren Positionen verändert. Aus den letzten 15 Spielen holte Eldense nur zwei Punkte.

"Es hat viele merkwürdige Dinge gegeben", sagte Aguilar der Zeitung "El Pais". "Spieler, die plötzlich aufgestellt werden. Andere werden rausgenommen, obwohl sie gute Leistungen gebracht haben. Der Torwart taugt eigentlich nicht mal für die fünfte Liga, wir hätten einen anderen, aber ..."

Konkrete Anschuldigungen eines Spielers

Der unglaubliche Verdacht: Der Investor habe den Klub nur gekauft, um eigene Spieler und Trainer zu installieren und so leicht wie noch nie zuvor Spiele im grossen Stil zu verschieben. Erst vor der Partie in Barcelona waren vor dem Spiel gegen Gava in der Vorwoche alle Wettquoten im Zusammenhang mit CD Eldense storniert worden.

Spieler Saad, der sich in der Vermutung, beim Spiel könne es nicht mit rechten Dingen zugehen, weigerte aufzulaufen, wurde am Montag noch konkreter.

"Der Trainer wusste etwas, und die Spieler auch. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn stand ich in der Startelf. Und kurz vor Beginn der Partie wurde ich dann aus der Mannschaft genommen. Es sind vier Spieler, und sobald ich kann, werde ich ihre Namen nennen. In der Kabine habe ich mich fast mit ihnen geprügelt."

Er berichtete, der Trainer habe ihn aufbieten wollen: "Ich wollte nicht. Ich sagte meinen Mitspielern auf der Bank, dass sie es lieber auch nicht tun sollten, wenn sie nicht ihren Namen beschmutzen wollten."

Polizei nimmt Ermittlungen auf

Die italienischen Investoren agieren komplett im Dunkeln, werden lediglich von einem Anwalt vertreten. Der wies die Vorwürfe in einer Erklärung weit von sich und kündigte im Gegenzug an, gegen die Abmeldung der Mannschaft vom Spielbetrieb juristisch vorgehen zu wollen.

Wie die Zeitung "El Pais" schreibt, verdichteten sich die Anzeichen auf eine Verwicklung der italienischen Mafia. So sei das Vorgehen, sich einen Klub zu kaufen und darin eingeweihte Spieler zu implementieren, eine klassische Vorgehensweise des organisierten Verbrechens in unteren Ligen.

CD Eldense hat sich mittlerweile an die spanische Profiliga gewandt und um Unterstützung gebeten. Der für die dritte Liga zuständigen Vereinigung RFEF trauen die Verantwortlichen in Elda offenbar nicht.

Seit Montag laufen die ersten Verhöre der Polizei mit jenen Spielern, die vom Klub namentlich genannt wurden.

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