Toni Kroos hat Pläne für eine Superliga scharf kritisiert. Auch gefällt der Profi von Real Madrid so mancher Torjubel nicht.

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Toni Kroos ist für gewöhnlich nicht der Mann der grossen Worte. In seinem Podcast "Einfach mal Luppen" holt der Deutsche Nationalspieler aber nun zum Rundumschlag aus.

In der neusten Ausgabe spricht er mit seinem Bruder Felix - Profi bei Zweitligist Eintracht Braunschweig - unter anderem über die von den europäischen Top-Klubs angestrebte Superliga: "Bartomeu (Ex-Präsident des FC Barcelona, Anm. d. Red.) wurde von Florentino geleitet. Das ist, was ich glaube. Diese Liga ist ein Traum vom Real-Präsidenten seit langer Zeit", sagt Kroos.

Kroos: "Wir sind nur die Marionetten von FIFA und UEFA"

Der Star von Real Madrid kritisiert: "Wir entscheiden sowas als Spieler ja leider nicht. Wir sind nur die Marionetten von FIFA und UEFA. Wenn es eine Spielergewerkschaft geben würde, dann würden wir auch keine Nations League oder keinen spanischen Supercup in Saudi-Arabien spielen."

Und weiter: "Bei diesen Wettbewerben geht es darum, alles finanziell herauszusaugen. Aber es ist auch mal gut, gewisse Sachen so zu lassen, wenn sie gut sind. Man hat Top-Produkte - mit der La Liga, der Bundesliga, der Champions League, Europameisterschaft und Weltmeisterschaft. Das sind absolute Highlights in regelmässigen Abständen. Wenn man mal ein Jahr kein Turnier hat, ist das nicht so schlimm."

Der 30-Jährige gesteht: "Sportlich wäre es sicher interessant, weil es nur Topspiele gibt. Die Einschaltquoten wären gut", doch er fügt an: "Die Kluft zwischen Klein und Gross würde noch grösser werden, als sie eh schon ist. Es kann nicht immer noch höher, schneller, weiter und noch mehr Geld machen heissen."

Kroos kritisiert Griezmann und Aubameyang

Kroos kritisiert neben den Fussball-Verantwortlichen aber auch Spieler: Ausgefallene Torjubel sieht der Weltmeister von 2014 gar nicht gerne.

"Wenn es einstudierte Tänze oder Choreografien gibt, finde ich das albern. Jubel mit Masken (etwa Arsenal-Profi Pierre-Emerick Aubameyang, Anm. d. Red.), da hört es bei mir auf. Das ist kein gutes Vorbild für die Jugend", kritisiert Kroos.

"Will man bei der U15 sehen wie sich da Leute eine Maske aufsetzen? Die hampeln ja manchmal jetzt schon herum wie der Griezmann (Profi des FC Barcelona, Anm. d. Red.)."

Kroos ist in Sachen Torjubel altmodisch. Er findet: "Süss fand ich immer Gerd Müller. Der ist einfach ein bisschen hochgesprungen mit der Hose bis über die Oberschenkel gezogen. Das war echte Freude. Aber der Rest ist doch nichts."

Verwendete Quellen:

  • Podcast "Einfach mal Luppen" vom 11. November 2020
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