Tottenhams Teammanager Antonio Conte hat mit einer aufsehenerregenden Wutrede möglicherweise einen frühzeitigen Abschied von Hotspur eingeleitet. Der Italiener warf seinen Spieler "Selbstsucht" und "Herzlosigkeit" vor.
Teammanager Antonio Conte (53) vom englischen Fussball-Erstligisten Tottenham Hotspur hat harsche Kritik an den Profis seiner Mannschaft geübt und in seiner Wutrede Erinnerungen an seinen Landsmann Giovanni Trapattoni wach werden lassen.
Nach dem 3:3 beim Tabellenschlusslicht FC Southampton, als die Spurs am Samstag einen 3:1-Vorsprung verspielten, warf der Italiener seinen Profis "Selbstsucht" vor. Beim Londoner Traditionsklub spielen Stars wie Harry Kane, Heung-Min Son, Ivan Perisic oder Richarlison.
"Wir hatten elf Spieler auf dem Platz, ich sah elf eigensüchtige Spieler, ich habe Spieler gesehen, die sich nicht gegenseitig helfen wollen und mit Herz spielen", wetterte der ehemalige italienische Nationalcoach Conte.
Conte: "Sie wollen keinen Stress haben"
Der Fussballlehrer führte weiter aus: "Warum ist das so? Sie sind es so gewohnt, sie wollen nicht unter Druck spielen, wollen keinen Stress haben." Deshalb habe der Klub auch so lange nichts gewonnen. Conte: "Der Leidtragende ist immer der Klub oder der Coach, der hier arbeitet. Ich habe gesehen, welche Trainer bei Tottenham auf der Bank gesessen haben."
Dem Teammanager der Spurs tun auch die Fans leid: "Bislang habe ich die Situation versucht zu verbergen, aber was ich heute gesehen habe, möchte ich nicht wieder erleben. Das ist inakzeptabel und inakzeptabel auch für die Anhänger." Sie kämen zu den Spielen, zahlten viel Geld für die Karten – "und dann wird ihnen eine solche Vorstellung geliefert. Das ist nicht zu akzeptieren! Es ist Zeit, etwas zu ändern."
Forciert Conte einen vorzeitigen Abschied?
Er sei wirklich enttäuscht, "jeder muss nun Verantwortung übernehmen, nicht nur der Klub, der Trainer und der Staff, sondern auch die Spieler. Tottenham muss sich ändern." Wenn man so weitermachen wolle, "dann können sie gerne wieder den Trainer wechseln, noch viele Trainer, aber das ändert nichts an der Situation".
Mit seiner Wutrede könnte Conte einen frühzeitigen Abschied aus Tottenham forciert haben. Sein Vertrag läuft Ende der Saison aus, zehn Spiele hätte er noch mit dem Team zu absolvieren. (sid/ska)
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