Ein falscher Elfmeterpfiff kann mal passieren? Beim türkischen Erstligisten Adana Demirspor denkt man da anders. Die Spieler des Klubs verliessen nach einem ihrer Meinung nach unberechtigten Elfmeter für Gegner Galatasaray bereits nach etwas über einer halben Stunde den Platz.

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Spielabbrüche und in der Skandale sind in der türkischen Süper Lig eigentlich nichts Neues. Vom Spitzenklub Fenerbahçe, die aus Protest gegen ungerechte Behandlung das Supercup-Finale nicht mehr weiterspielen wollten bis zum Präsident, der nach dem Spiel den Schiedsrichter attackiert, hat die höchste türkische Fussballliga alleine in den vergangenen Saisons viel erlebt.

Der türkische Fussballklub Adana Demirspor hat im Spiel gegen Tabellenführer Galatasaray SK für den nächsten Eklat gesorgt. Deren Spieler verliessen im Erstliga-Spiel bei Galatasaray Istanbul aus Protest den Platz und sorgten für einen Abbruch der Partie. Der Klub begründete die Entscheidung damit, dass "systematische, bewusste Schiedsrichterfehler und Ungerechtigkeiten" gegen Adana Demirspor getroffen worden seien, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Gastgeber Galatasaray wirft dem Verein vor, den Vorfall zu inszenieren.

Die Adana-Mannschaft verliess das Spielfeld in der 34. Minute. Zuvor war Galatasaray durch einen Elfmeter in Führung gegangen (12.). Die Elfmeter-Entscheidung wegen eines mutmasslichen Fouls im Strafraum bezeichnete der Verein als unfair. Aber auch sonst läuft es für Adana Demirspor nicht gut: Mit nur acht Punkten liegt das Team auf dem letzten Platz, der Klassenerhalt wird mit 15 Punkten Rückstand immer unrealistischer.

Der stellvertretende Vorsitzende von Galatasaray, Metin Öztürk, reagierte mit Unverständnis. Wenn jedes Team wegen eines ungerechten Elfmeters den Platz verlassen würde, wäre jede Liga in vier Wochen beendet, zitierte Anadolu Öztürk. (dpa/bearbeitet von jum)

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