Mit dem "The Best"-Award will die Fifa in Doha den besten Fussballer und die beste Fussballerin der Welt auszeichnen. Nicht zu verwechseln ist die Auszeichnung mit dem Ballon d'Or, die auch die besten Fussballer der Welt kürt. Was sind die Unterschiede?

Mehr News zum Thema Fussball

Erst im Oktober kam es bei der Verleihung des Ballon d'Or für den besten Fussballer und die beste Fussballerin des Jahres zu einem kleinen Skandal in der Fussballwelt. Weil Manchester Citys Rodri und nicht der brasilianische Offensivspieler Vinicius Junior den Preis gewann, blieb sein Verein Real Madrid der Preisverleihung fern.

Dabei hat Vinicius Junior doch noch eine Chance, eine Auszeichnung gewinnen: Denn neben der französischen Sportzeitung "France Football" vergibt auch die Fifa selbst einen eigenen Preis für den besten Fussballer oder die beste Fussballerin des Jahres 2024. Auch hier gelten Ballon-d'Or-Gewinner Rodri und sein Herausforderer Vinicius Junior wieder als Favoriten, bei den Frauen kann sich Aitana Bonmatí erneut gute Chancen ausrechnen. Doch warum gibt es zwei solcher Veranstaltungen und was sind die Unterschiede?

Fifa-Weltfussballer wird erst seit 1991 vergeben

Der Preis des Fifa-Weltfussballers wird von der Fifa erst seit 1991 vergeben, erster Gewinner war Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Rekordgewinner ist Lionel Messi, der bei der Kür heute Abend (18.00 Uhr/MEZ) in Doha Titelverteidiger und wieder nominiert ist, aber nur wenig Chancen hat. Auf der Liste der zehn Kandidaten stehen auch Nationalspieler Florian Wirtz sowie Ex-DFB-Star Toni Kroos.

Anders als bisher verkündet die Fifa den Gewinner der Wahl nicht mehr im Januar des jeweiligen Folgejahres. Dass der diesjährige Gewinner und die diesjährige Gewinnerin nicht bei einer Gala, sondern bei einem Dinner in der katarischen Hauptstadt Doha verkündet werden, gab der Fussball-Weltverband dabei relativ spontan erst am Vortag bekannt. Die Fifa soll im engen Terminplan keinen anderen Zeitpunkt mehr gefunden haben.

Für die Jahre 2010 bis einschliesslich 2015 hatte die Fifa eine Kooperation mit der Amaury-Gruppe abgeschlossen, in dieser Zeit wurde der Weltfussballer-Preis als "Fifa Ballon d'Or" vergeben. Inzwischen ist die Fifa wieder selbst verantwortlich und nennt die Preise - ausgezeichnet werden unter anderem auch Fussballerinnen, Trainer und Trainerinnen - übergeordnet "The Best". Der grosse Unterschied zu den anderen Preisen: Wahlberechtigt sind die Nationaltrainer, die Kapitäne der Nationalmannschaften, Journalisten sowie Fans weltweit.

Ballon d'Or ist eine Journalistenwahl

Die Auszeichnung mit dem Goldenen Ball ist hingegen eine Journalisten-Wahl. Den Preis, der von der zur Amaury-Gruppe gehörenden Zeitung "France Football" vergeben wird, existiert seit 1956. Jahrelang galt der Ballon d'Or als Auszeichnung für Europas Fussballer des Jahres, es durften auch nur europäische Spieler gewählt werden. Es folgte eine schrittweise Öffnung, mittlerweile kann jeder Profi mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet werden. Rekordgewinner ist auch hier der Argentiniens Weltmeister Messi.

Als der Ballon d'Or zur Fifa wanderte, nutzte die Uefa die Lücke und vergab von 2011 bis 2023 einen eigenen Preis für Europas Fussballer des Jahres. Diese Auszeichnung gewann der Portugiese Cristiano Ronaldo am häufigsten. Seit dieser Saison gibt es den einzelnen Uefa-Preis nicht mehr - der Dachverband kooperiert mit der Amaury-Gruppe und vergibt gemeinsam mit ihr den Ballon d'Or. (jum/dpa)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.