Nyon - Die Europäische Fussball-Union UEFA hat im Zusammenhang mit dem Wirbel um zwei Videos Ermittlungen gegen den bereits suspendierten britischen Schiedsrichter David Coote aufgenommen. Es gehe um mögliche Verstösse des 42-Jährigen gegen die Disziplinarregeln des Kontinentalverbands, teilte die UEFA mit. Um diese zu prüfen, wurde ein Ethik- und Disziplinarinspektor berufen.
Die UEFA hatte Coote bereits am Montag wegen unangemessenen Verhaltens suspendiert. Zuvor war ein Video aufgetaucht, in dem Coote sich verächtlich über den damaligen Liverpool-Trainer
Coote bei EM im Team der Video-Assistenten
Am Mittwoch veröffentlichte die "Sun" ein Video, in dem ein Mann zu sehen ist, wie er ein weisses Pulver schnupft. Die Identität des Mannes ist nicht geklärt. Dem Bericht zufolge soll das Video während der Fussball-Europameisterschaft in Deutschland entstanden sein.
Coote arbeitete bei der EM im Team der Unparteiischen für den Videobeweis. Er war unter anderem beim Achtelfinale Deutschlands gegen Dänemark als Assistent des Video Assistent Referees im Einsatz. Von Coote gibt es bislang keine öffentliche Äusserung zu seiner Suspendierung und den Vorwürfen.
Auch die englische Schiedsrichterorganisation PGMOL hatte Schritte gegen Coote eingeleitet. "Wir sind uns der Vorwürfe bewusst. David Coote bleibt bis zum Abschluss der Ermittlungen suspendiert", teilte ein Sprecher mit. "Davids Wohlergehen ist für uns nach wie vor von grösster Bedeutung, und wir sind entschlossen, ihm in dieser Zeit die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt sind wir nicht in der Lage, weitere Kommentare abzugeben."
Klopp und Referee Coote mehrfach im Clinch
Klopp war während seiner Zeit in Liverpool mehrfach mit Coote aneinandergeraten. Unter anderem hatte er dem Schiedsrichter in der vergangenen Saison Fehler vorgeworfen, nachdem Coote bei Liverpools Match gegen Arsenal als Videoassistent zum Einsatz gekommen war. Jahre zuvor hatte sich Klopp beim Merseyside-Derby gegen Everton ebenfalls über den Videoassistenten Coote beschwert, weil der bei einem vermeintlichen Foul von Jordan Pickford an Virgil van Dijk nicht eingegriffen hatte. © Deutsche Presse-Agentur
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