Eine Weltmeisterschaft ohne Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Arjen Robben? Dieses Szenario könnte Realität werden. Doch nicht nur diese Stars zittern um ihre Teilnahme an der WM in Russland.

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Deutschland ist die Qualifikation zur WM 2018 so gut wie sicher. Bereits bei einem Unentschieden im Spiel gegen Nordirland heute Abend, wäre dem amtierenden Weltmeister die Reise nach Russland gewiss.

Währenddessen müssen andere Teams noch um ihr WM-Ticket bangen. Auch bei Superstars wie Lionel Messi und Cristiano Ronaldo wird es eng.

Arjen Robben (Niederlande): Erst WM-Aus, dann Rücktritt?

"Oranje" droht das Mega-Desaster: Nachdem sie bereits die Europameisterschaft 2016 verpasst haben, ist auch die WM-Quali in grösster Gefahr.

Die Niederlande steht in der Gruppe A auf Tabellenplatz 3 und hat drei Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten Schweden.

Ein Fünkchen Hoffnung besteht noch: Die acht besten Gruppenzweiten ziehen in die Playoffs ein und können sich so für Russland qualifizieren.

Die Niederlande muss zunächst am Samstag in Weissrussland gewinnen, dann am Dienstag im direkten Duell Schweden bezwingen und dabei auch noch reichlich Tore schiessen.

Die Schweden haben nicht nur drei Punkte Vorsprung, sondern auch noch ein besseres Torverhältnis. "Man muss realistisch sein, es wird wirklich sehr schwierig", gibt Arjen Robben zu.

Der Bayern-Star ist der einzige Hoffnungsträger der Niederländer. Die weiteren Stars Robin van Persie (verletzt) und Wesley Sneijder (nicht nominiert) fehlen in den wichtigen Spielen.

Laut Medienberichten denkt Robben über einen Rücktritt nach, sollte die Quali scheitern.

Lionel Messi (Argentinien): Die letzte WM-Chance?

Auch der fünfmalige Weltfussballer Lionel Messi zittert um die WM. Die "Gauchos" stehen in der Südamerika-Quali nur auf Platz 5. Diese Position berechtigt immerhin noch für die Playoffs.

Dahinter lauern aber Nationen wie Chile und Paraguay. Das bedeutet: Argentinien darf sich in den bevorstehenden Spielen gegen den Tabellen-4. Peru (Freitag 1:30 Uhr) und Ecuador (Mittwoch) keinen Fehler leisten.

Erschwerend kommt hinzu: Messi kann im Trikot der Nationalmannschaft häufig nicht seine Leistung abrufen. In den letzten Quali-Spielen gegen Venezuela und Uruguay blieb er blass.

Auch die Mitspieler treffen wenig. 16 Tore sind der zweitschlechteste Wert aller Mannschaften.

Der Druck auf Messi ist gross: Für den 30-Jährigen könnte Russland die letzte Chance auf einen WM-Titel sein.

Dass er bislang keinen grossen Titel mit Argentinien gewann, kratzt an seinem Image.

Arturo Vidal (Chile): Mit dem Confed-Cup verzockt?

Chile galt als die aufstrebende Nationalmannschaft schlechthin. In den letzten beiden Jahren gewann das Team um Bayern-Star Arturo Vidal die Südamerika-Meisterschaft. Chile würde auch zu den Favoriten bei der Weltmeisterschaft gehören - wenn sie denn teilnehmen dürfen.

Nach den Niederlagen gegen Paraguay und Bolivien hängt die WM-Quali am seidenen Faden.

Der Qualifikations-Platz ist zwar lediglich einen Punkt entfernt, doch die Aufgaben haben es in sich: In der Nacht von Donnerstag auf Freitag empfängt Chile Ecuador, fünf Tage später geht es zur Über-Mannschaft nach Brasilien. "Wir sind gut dabei", sagt Vidal optimistisch. Die Formkurve sagt anderes.

Ein Grund für die Misere könnte sein, dass Chile beim Confed-Cup (im Gegensatz zu Deutschland) in Bestbesetzung antrat und den überspielten Stars wie Vidal oder Alexis Sanchez nun die Frische fehlt.

Vielleicht können sie sich ja ausruhen, wenn die anderen Nationen die Weltmeisterschaft ausspielen.

Cristiano Ronaldo (Portugal): Gelb könnte ihn stoppen

Cristiano Ronaldo blickt mit der portugiesischen Nationalmannschaft wohl einem echten Finale entgegen.

Nach dem vermeintlich einfachen Auswärtsspiel am Samstag in Andorra steht am Dienstagabend das Duell mit dem Gruppenersten Schweiz an.

Dann heisst es: Der Gewinner fährt zur WM, der Verlierer muss in die Playoffs.

Ronaldo hat seine vermeintliche Formkrise zum Saisonstart längst überwunden. In der Champions League gelangen ihm vier Tore in zwei Spielen.

Möglicherweise könnte ihn aber eine Gelbe Karte stoppen. Wird er nämlich gegen Andorra mit Gelb verwarnt, wäre er gegen die Schweiz gesperrt.

David Alaba (Österreich): Das Streitthema

Der Absturz der Österreicher hätte kaum drastischer ausfallen können: Vor der Europameisterschaft 2016 galten David Alaba & Co. noch als Geheimfavorit.

Doch die ÖFB-Auswahl schied mit einem mickrigen Punkt in der Vorrunde aus. Nun lässt sich selbst das WM-Aus kaum noch abwenden

Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz in der Gruppe D. Selbst wenn Österreich gegen den Tabellenführer Serbien (Freitag) und in Moldawien (Montag) hoch gewinnt, dürfte es nicht für die Playoffs reichen.

David Alaba kann aus Verletzungsgründen diesmal nur vor dem Fernseher die Daumen drücken.

Alaba mutierte in den letzten Jahren zum Streitthema. Während er bei den Bayern als Linksverteidiger aufläuft, wurde er bei der Nationalmannschaft als Mittelfeldspieler eingesetzt.

Dort allerdings konnte er sein Potential nicht entfalten. Österreichs-Fussball-Teamchef Marcel Koller änderte seine Taktik trotzdem nicht - und muss nun zum Jahresende gehen.

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