Karl-Heinz Rummenigge schiesst erneut gegen Reinhard Grindel. Der Bayern-Boss wirft dem DFB-Präsidenten in einem Interview Populismus vor. Auch Mesut Özil und seine Berater stehen im Zentrum der neuen Rummenigge-Kritik.
Karl-Heinz Rummenigge hat DFB-Präsident Reinhard Grindel erneut attackiert und dem Verbandsboss Populismus vorgeworfen. "Ich habe grundsätzlich ein gutes Verhältnis zu Herrn Grindel. Aber er neigt zum Populismus, um öffentlich Beifall zu bekommen. Das hängt womöglich damit zusammen, dass er nicht aus dem Fussball, sondern der Politik kommt", sagte der Vorstandschef des FC Bayern München in der "Sport Bild".
Auch die Social-Media-Aktivitäten Grindels sind Rummenigge ein Dorn im Auge. "Das zweite ist: Sein Twittern irritiert die gesamte Fussballbranche", führte Rummenigge aus. "Er sollte eben nicht sofort seine Dinge online kundtun. Das war auch beim Özil-Foto mit Erdogan der Fall: Das Bild war zehn Minuten auf dem Markt, da wurde von Grindel auch schon gezwitschert."
Rummenigge bemängelt Professionalität beim DFB
Bereits vor zwei Wochen hatte der Bayern-Boss die DFB-Führung harsch kritisiert. "Ich bin ein Stück irritiert und auch erstaunt über das, was man beim DFB so als Krisenbewältigung versteht, weil mir da so ein bisschen die Fussballkompetenz fehlt", hatte Rummenigge gesagt.
"Mir fehlt da ein bisschen im Moment einfach die klare professionelle Handhabung der Krisenbewältigung. Es wundert mich allerdings auch nicht, weil der DFB ist eigentlich nur noch durchsetzt von Amateuren", waren seine klaren Worte.
Rassismus-Debatte um Özil eine "Fabel"
Auch
Berater gäben "heutzutage immer mehr die Statements und die Interviews", so Rummenigge. "Das ist teilweise wie Märchenstunde."
Zuvor hatte Rummenigge die Özil-Debatte in der "tz" als "Phantomdiskussion" bezeichnet. "Mit Rassismus hat sie überhaupt nichts zu tun. In meinen Augen gibt es keinen grösseren Integrationsfaktor als Fussball", erklärte der Bayern-Boss.
Auch eine sportliche Spitze gegen Özil konnte sich Rummenigge nicht verkneifen. Louis van Gaal wollte den derzeitigen Arsenal-Profi zu seiner Zeit als Bayern-Trainer nach München lotsen. "Auf dem Ohr waren Uli (Hoeness Anm. d. Red.) und ich immer taub. Das war nie ein Spieler, mit dem wir uns auch nur zu einem Prozent beschäftigt haben. Nie!", erklärte Rummenigge in der "Sport Bild". "Wenn wir in London gespielt haben, hat Uli immer gesagt: 'Hoffentlich spielt der heute.'" (ms/dpa)
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