- Ist das das Karriereende? Arjen Robben kämpft beim FC Groningen einmal mehr um sein Comeback.
- Es könnte sogar sein, dass der Ex-Star des FC Bayern München nie wieder als Profi auf den Fussballplatz zurückkehrt.
"Glasknochenmann." Es war ein wenig charmanter Beiname, mit dem Kritiker rund um den FC Bayern
Am 18. Mai 2019, fast auf den Tag sechs Jahre später, war Schluss in der Bundesliga. Es war ein filmreifer Abgang mit dem Tor zum 5:1 im entscheidenden Meisterschaftsspiel gegen Eintracht Frankfurt. Robben ohne Spektakel? Fast unmöglich.
Eine Szene blieb seinerzeit besonders in Erinnerung: Wie der heute 37-Jährige beim Aufwärmen aus Wut gegen den Aussenpfosten trat, weil ihn der damalige Trainer
Bei Sushi fiel die Entscheidung
Sein nächstes Kapitel begann im Münchner Süden, im Wohnort Grünwald. Klub-Boss Mark-Jan Fledderus vom FC Groningen überzeugte den verlorenen Sohn Überlieferungen zufolge bei einem Teller Sushi, dorthin zurückzukehren, wo einst alles begonnen hatte, ehe er zur PSV Eindhoven, dann zu Real Madrid und schliesslich zum FC Bayern weitergezogen war.
Passend: Die Robbens hatten in ihrer Heimatstadt Groningen bereits ein Haus gebaut. Im Sommer 2020 verkündete der Verein dann Robbens Rückkehr und der erklärte: "Das kann ich mit einem Wort beschreiben: Klub-Liebe."
Robben bekräftigte mit Weitsicht, das sei "noch kein Comeback, das ist ein Versuch". Und er versicherte vorsorglich mit Blick auf seine dicke Krankenakte: "Ich verstehe, dass angesichts meiner Vergangenheit die Alarmglocken läuten. Aber alle Lichter sind grün."
Arjen Robben: "Es läuft nicht gut"
Die Lage hat sich seither drastisch verändert. Nach zwei Pflichtspielen im grün-weissen Jersey ging plötzlich nichts mehr beim Altmeister. Wird er gar nicht mehr auf den Platz zurückkehren? Ist das das endgültige Karriereende?
"Wir müssen in den kommenden Wochen genug Perspektive sehen. Es ist eine Überlegung, aber Aufgeben steht nicht in meinem Wortschatz", erklärte er Anfang Februar auf der Website des niederländischen Erstligisten.
"Im Moment läuft es nicht gut", erzählte er weiter und berichtete von "Wadenbeschwerden". Mehr noch: Bei der Verletzung gebe es "keine gerade Linie und das macht es nicht einfach". Mut mache ihm der Gedanke, dass irgendwann wieder Fans ins Stadion dürften, "und ich dann auf dem Feld stehen kann". Er wisse jedoch nicht, "ob es klappen wird, aber als Sportler will man nicht aufgeben".
Robben in Groningen Thema Nr. 1
Ob und wie es mit ihm weitergeht, ist in Groningen Thema Nummer eins. Dabei spielt sein Klub um die Qualifikation für die Europa League und damit in Corona-Zeiten um keine unerhebliche Einnahmequelle. Gerüchte, Spekulationen und vermeintliche Neuigkeiten über Robbens Genesung überlagerten aber selbst diese Erfolgsaussichten.
Robben hat mit seiner Erfahrung offensichtlich erkannt, dass das ein Problem ist. "Für den Trainer und meine Mitspieler ist es auch nicht schön, dass es fast jede Woche um mich geht, während ich nicht da bin", wurde er vom Klub schon im November zitiert: "Das Team macht sich im Moment sehr gut und die Jungs, die die aktuelle Leistung liefern, verdienen die Aufmerksamkeit und die Komplimente dafür." Robben, der Teamspieler. Und was ist mit dem Individualisten?
Es droht ein Karriereende durch die Hintertür
Momentan sei es "etwas enttäuschend", erzählte er im Interview mit dem Vereins-TV, das könne er "nicht leugnen". "Unebenheiten" habe er erwartet, aber sie seien "dennoch ein Rückschlag".
Robben macht keinen Hehl daraus, dass er "auf mehr gehofft" hat. Schliesslich war er es gewohnt, Spiele und Titel zu entscheiden. So wie damals am 25. Mai 2013 im Wembley Stadion in London. Statt auf der grossen Fussballbühne droht ihm nun ein Abschied durch die Hintertür.
Verwendete Quellen:
- FC Groningen (Website): Robben – "Als Sportler will man nicht aufgeben"
- FC Groningen (Website): Robben – "Ich hoffe immer noch, dorthin zu gelangen, wo ich sein möchte"
- transfermarkt.de: Spielerprofil Arjen Robben
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