Es war die Nacht der Boatengs! In München schoss Jerome Boateng den FC Bayern München gegen Manchester City zum Last-Minute-Sieg. An der Stamford Bridge führte sein Bruder Kevin-Prince den FC Schalke 04 zu einem verdienten Remis gegen den FC Chelsea - und dass, obwohl er eigentlich zur Halbzeit schon kurz vor der Auswechslung stand.

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Man darf sich diese Szene ruhig ein bisschen dramatisch vorstellen. Der FC Chelsea führt zur Halbzeit 1:0. Nach dem schwierigen Saisonstart kann sich kaum einer vorstellen, dass der FC Schalke 04 gegen Jose Mourinhos Truppe in diesem Spiel noch etwas ausrichten wird.

Die Mannschaft von Jens Keller sitzt in der Kabine. Kevin-Prince Boateng hat in der ersten Hälfte einen Schlag auf den Knöchel bekommen. Er geht zu Keller, teilt ihm mit, er habe "unglaubliche Schmerzen", wie der Trainer nach dem Spiel erzählt. Es sieht so aus, als müsste der Spielmacher der "Knappen" in der Kabine bleiben. Doch Keller weiss um die Wichtigkeit von Boateng: "Ich habe ihn angefleht, dass er weitermacht. Denn wenn er funktioniert, dann läuft es auch bei uns besser."

Boateng lässt sich erweichen. Unter Schmerzen spielt er weiter. Er brilliert nicht, aber er ist da. Er reisst seine Mannschaft mit, kämpft um jeden Ball.

Keller behält Recht. Mit Boateng funktionieren seine Schalker. Das 1:1 durch Klaas-Jan Huntelaar in der 62. Minute ist vielleicht sogar der Befreiungsschlag, auf den die Schalker so lange gewartet haben. Ein 1:1 an der Stamford Bridge sollte der arg gebeutelten Truppe wieder Selbstbewusstsein geben - und das haben sie auch Kevin-Prince Boateng zu verdanken.

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